• 09.02.2006 11:53

  • von Fabian Hust

Jo Ramirez: "Ich bin froh, dass ich nicht mehr dabei bin"

Der ehemalige McLaren-Teammanager fällt anlässlich einer Stippvisite der Testfahrten in Jerez kein positives Urteil über die moderne Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur die Fußballstars von Rapid Wien schauten am Mittwoch bei den Testfahrten der Formel 1 im spanischen Jerez vorbei, auch Jo Ramirez schnupperte wieder einmal Formel-1-Luft. Der Mexikaner arbeitete für fünf Formel-1-Teams, bevor er bei McLaren unterschrieb, wo er 18 Jahre als Teammanager tätig war.

Titel-Bild zur News: Jo Ramirez

Jo Ramirez kritisiert die technische Abrüstung in der Formel 1

Heute ist der 65-Jährige einfach nur noch froh, dass er nicht mehr Teil des Formel-1-Zirkusses ist, wie er gegenüber unseren Kollegen von 'pitpass' erklärte: "Ich bin froh, dass ich hier nicht mehr dabei bin. Es wäre sehr, sehr traurig, wenn ich noch dabei wäre", so Ramirez auf die Streichung des Rennens in Spa-Francorchamps angesprochen, "denn in meinen Augen war dies die einzige von zwei noch verbliebenen wahren Rennstrecken. Spa und Suzuka waren die einzigen verbliebenen Strecken."#w1#

Es sei "sehr traurig", dass der Kurs nicht im Rennkalender 2006 auftaucht, auch wenn Ramirez hofft, dass doch noch einer mit einem Sack Geld daherkommt und das Rennen retten kann: "In der Formel 1 werden die Strecken mit all den Hermann Tilke-Kursen langsamer und langsamer. Sie sind alle gleich. Gut, der Türkei-Kurs ist gut, ich denke, das ist eine gute Rennstrecke. Aber auf allen anderen hat man keinen Spaß."

In den Augen des Mannes, der mit zahlreichen Formel-1-Größen zusammengearbeitet hat, macht der Automobilweltverband FIA die Autos "jetzt zu langsam". "Wenn man die Gefahr wegnimmt, dann wird man die Formel 1 killen, sie ist Teil des Sports. Wenn man die Hitze nicht mag, dann sollte man die Küche verlassen, sagt man ja so schön. Imola war ein guter Kurs, aber als Senna ums Leben kam, änderten sie ihn komplett und nun ist er ein Kurs, der gar nichts mehr ist."