Jerez: Zwei Unfälle, Ralf Schumacher Schnellster

Wieder erwischte es bei den heutigen Tests Badoer und Trulli, während Ralf Schumacher ganz knapp Bestzeit hinlegte

(Motorsport-Total.com) - Strahlender Sonnenschein, 34 Grad Luft- und 45 Grad Streckentemperatur erwarteten die sechs anwesenden Teams heute am zweiten Testtag im spanischen Jerez de la Frontera, der wieder von zwei schweren Unfällen überschattet wurde. Bestzeit fuhr bei diesen idealen Bedingungen Ralf Schumacher (BMW-Williams).

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher war heute bei den Tests in Jerez schnellster Mann

Der Deutsche dürfte sich den Frust über die unsinnigen Rausschmiss-Gerüchte von der Seele gefahren haben und kam nach 79 Runden auf eine Zeit von 1:16.831, was knapp acht Zehntelsekunden über dem von Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) gehaltenen Rundenrekord liegt. Am Vormittag konzentrierte sich Schumacher auf Tests mit dem Chassis, später ging er dann dazu über, für Michelin die Reifenmischungen für Brasilien auszuprobieren.#w1#

Fünf Fahrer innerhalb von nur 0,115 Sekunden

Hinter dem 29-Jährigen folgte ein vier Mann starkes Verfolgerpaket: McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz (+ 0,025) wurde Dritter, knapp vor Anthony Davidson (BAR-Honda/+ 0,034), dem Tagesschnellsten von gestern, Franck Montagny (Renault/+ 0,096), und dem jungen Finnen Heikki Kovalainen (Renault/+ 0,115). Fleißigster dieser Piloten war Montagny mit 101 Runden, was fast anderthalb Renndistanzen entspricht.

Auf den Plätzen sechs und sieben folgten die beiden spanischen Lokalmatadoren Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes) und Marc Gené (BMW-Williams) mit 0,338 beziehungsweise 0,379 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Während de la Rosa den MP4-19B für die verbleibenden Saisonrennen weiterentwickelte, arbeitete Gené an den Einstellungen für die Starts und an der Traktionskontrolle des FW26.

Bei BAR-Honda waren auch heute wieder alle Augen auf Neuzugang Enrique Bernoldi gerichtet, doch der Brasilianer konnte nur teilweise überzeugen und sicherte sich lediglich den neunten von zehn Plätzen. Auf den ersten Blick sieht des jedoch schlechter aus als es ist, denn 0,813 Sekunden Rückstand und eine Steigerung um 1,254 Sekunden gegenüber seiner gestrigen Zeit sind durchaus ermutigend. Außerdem konnte er 80 Runden abspulen.

Trulli und Badoer erleiden jeweils zweiten Unfall binnen 24 Stunden

Jarno Trulli (Toyota/8./+ 0,490/54 Runden) und Luca Badoer (Ferrari/10./+ 2,540/94 Runden) sorgten - genau wie gestern - auch heute für Schrecksekunden: Badoer kam bereits am Vormittag in der ersten Kurve wegen eines neuerlichen Bremsversagens von der Strecke ab, wobei sein Ferrari leicht beschädigt wurde. Streckenposten brachten den F2004 anschließend zurück an die Box und der Italiener konnte sein Testprogramm fortsetzen.

Weit mehr Sorgen musste man sich an der Toyota-Box machen, als Trulli zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden abflog: Beim Anbremsen einer Schikane brach dem 30-Jährigen der Heckflügel am TF104B ab. Geistesgegenwärtig lenkte er nicht mehr ein, ließ sein Auto kontrolliert ins Kiesbett schlittern, wobei ein Rad verloren ging, und schlug anschließend in die Streckenbegrenzung ein. Das Auto wurde dabei stark beschädigt, der Fahrer blieb aber unverletzt.