Jerez: Webber überrascht die Konkurrenz

Mark Webber war am dritten Tag in Jerez so schnell wie sonst noch kein 2008er-Auto - Nico Rosberg als Zweiter schnellster Verfolger

(Motorsport-Total.com) - Bei traumhaft sonnigen und phasenweise windigen Bedingungen sowie frühlingshaften Temperaturen ging heute im südspanischen Jerez de la Frontera der dritte von vier Testtagen in dieser Woche über die Bühne. Die 16 anwesenden Piloten sorgten nur für wenige Unterbrechungen, aber einer davon für eine handfeste Überraschung: Mark Webber (72 Runden).

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Red-Bull-Renaults Mark Webber sorgte mit dem RB4 für eine handfeste Überraschung

Der Australier prügelte seinen Red-Bull-Renault mit "Haifischflosse" - wahrscheinlich mit wenig Benzin an Bord - zu einer hervorragenden Bestzeit von 1:18.628 Minuten und setzte sich damit nicht nur überlegen an die Spitze des Klassements, sondern war auch schneller als jedes andere 2008er-Auto vor ihm auf dem 4,428 Kilometer langen Kurs. Getrübt wurde die Freude darüber nur kurz vor Ende der Session, als ihm bei einer Startübung am Ende der Boxengasse der Motor abstarb.#w1#

Williams wieder sehr stark

Nico Rosberg

Nico Rosbergs neuer Williams-Toyota FW30 kommt immer besser in Schuss Zoom

Überhaupt schien heute der Tag der Überraschungen zu sein, denn auch die beiden Williams-Toyotas von Nico Rosberg (2./+ 0,463/98 Runden) und Kazuki Nakajima (3./+ 0,587/91 Runden) landeten im absoluten Spitzenfeld und fuhren auf dem Niveau der bisherigen 2008er-Jerez-Bestzeiten. Die Frontflügelprobleme von Barcelona hat der Traditionsrennstall aus Grove jedenfalls überwunden, so dass das Entwicklungsprogramm mit dem FW30 wie geplant fortgesetzt werden konnte.

Robert Kubica (4./BMW Sauber F1 Team/+ 1,201/116 Runden) hatte zwar wie schon gestern Probleme auf der morgendlichen Installationsrunde, kam dann aber gut in Schuss und schob sich bis auf Platz fünf nach vorne. Vor ihm landete allerdings noch Lokalmatador Fernando Alonso, der heute erstmals ins Geschehen eingriff. Der Spanier absolvierte 104 Runden, hatte aber als Vierter schon 1,082 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Alonsos ehemaliger Teamkollege Lewis Hamilton (6./McLaren-Mercedes) wurde von den spanischen Fans, die heute etwas zahlreicher präsent waren als an den vorangegangenen Tagen, absolut friedlich behandelt. Ein paar Zuschauer grüßten ihn und seinen Teamchef Ron Dennis sogar mit einer Transparentbotschaft: "Don't worry, be happy!" Hamiltons Tag in Zahlen: 68 Runden, 1,229 Sekunden Rückstand, Platz sechs.

Coulthard und Piquet mit Problemen

Nelson Piquet Jr.

Reges Treiben in der Boxengasse: Nelson Piquet Jr. erlitt heute einen Defekt Zoom

Auf den weiteren Top-10-Positionen reihten sich David Coulthard (Red-Bull-Renault/+ 1,255/97 Runden), der seinen RB4 vormittags einmal ins Kiesbett drehte, Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,261/114 Runden), Nelson Piquet Jr. (Renault/+ 1,386/110 Runden), der knapp nach 15:30 mit Verdacht auf Motorschaden bei Start und Ziel ausrollte, und Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes/+ 1,524/84 Runden) ein.

Nick Heidfeld (11./BMW Sauber F1 Team/+ 1,573/109 Runden) war wieder einmal langsamer als sein Teamkollege Kubica, der große Zeitabstand lässt aber vermuten, dass die beiden auf unterschiedlichen Programmen waren. Keine solchen Argumente kann man hingegen für Honda finden, denn Jenson Button (13./+ 2,519/85 Runden) und Rubens Barrichello (15./+ 3,082/58 Runden) setzten die schwachen Performances des bisherigen Winters nahtlos fort.

Beendet wurde der Testtag um kurz nach 17:00 Uhr von Sébastien Bourdais (12./+ 1,908), der bis dahin 76 Runden absolviert hatte, ehe er mit einem technischen Defekt stehen blieb und zu Fuß zurück an die Box kommen musste. Und auch der vierte Deutsche in Jerez, Adrian Sutil, hatte nicht allzu viel Grund zur Freude: Für den Force-India-Ferrari-Piloten blieb nach 86 Runden mit 3,616 Sekunden Rückstand nur der 16. und letzte Platz.