• 14.06.2002 19:14

  • von Reinhart Linke

Jerez: "DC" mit Bestzeit – Schrecksekunde für Toyota

Während Coulthard zum Abschluss der Tests in Jerez Bestzeit fuhr, hatte Toyota-Testfahrer Bricoe einen schweren Unfall

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten im südspanischen Jerez wurden am Freitag mit dem vierten Testtag in dieser Woche abgeschlossen. Noch einmal fanden die Teams auf dem 4,428 Kilometer langen Kurs heiße Bedingungen vor ? die Lufttemperatur lag bei maximal 37 Grad Celsius, der Asphalt erwärmte sich unter Sonne bis auf 54 Grad Celsius. Die meisten Teams schlossen damit ihre Vorbereitungen auf den kommenden Grand Prix am 23. Juni auf dem Nürburgring ab.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard fuhr am Freitag in Jerez die schnellste Runde

Das McLaren-Mercedes-Team fuhr erneut die schnellste Runde des Tages. David Coulthard legte mit 82 Runden über 360 Kilometer zurück und damit mehr als eine komplette Renndistanz. Seine schnellste Runde war mit 1:19.233 Minuten knapp eine Zehntelsekunde langsamer als die Bestzeit seines Teamkollegen Kimi Räikkönen am Vortag. Der Finne gab seinen MP4-17 am Freitag an Testfahrer Alexander Wurz ab, der bereits an den ersten beiden Testtagen in dieser Woche in Jerez de la Frontera getestet hatte. Am letzten Testtag fuhr der Österreicher nach 75 Umläufen die zweitschnellste Runde und war dabei knapp eine halbe Sekunde langsamer als sein Teamkollege.

Nach Problemen am Donnerstag erlebte Renault-Testfahrer Fernando Alonso am Freitag wieder einen problemlosen Tag, an dem er insgesamt 60 Runden drehen konnte. In seiner schnellsten Runde war er am Ende des Tages 0,7 Sekunden langsamer als der Tagesschnellste. Teamkollege Jarno Trulli brachte es derweil auf 59 Runden und lag am Ende mit 2,5 Sekunden Rückstand auf Position sieben. Obwohl der Italiener etwas Zeit durch einen geplanten Motorwechsel verlor, konnte er Michelin-Reifen für den Frankreich-Grand-Prix testen, an den Bremsen arbeiten und das Setup für den Europa-Grand-Prix optimieren.

Ferrari schloss mit Testfahrer Luciano Burti das Reifentestprogramm für Partner Bridgestone ab. Der Brasilianer legte mit dem modifizierten Vorjahres-F2001 nochmals 90 Runden zurück und war in seiner schnellsten Runde knapp 0,9 Sekunden langsamer als der Tagesbeste. Der 27-Jährige verlor jedoch auch einmal die Kontrolle über seinen Wagen, der bei dem Ausritt durchs Kiesbett aber nicht beschädigt wurde.

Das BMW-Williams-Team erlebte nach dem spektakulären Motorschaden von Juan-Pablo Montoya am Donnerstag am letzten Testtag einen weniger Ereignisreichen Testtag, auch wenn der Kolumbianer mit seinem FW24 einmal im Kiesbett landete. Nach 63 Runden hatte der 26-Jährige auf Position fünf einen Rückstand von 1,4 Sekunden.

Eddie Irvine übernahm am Freitag den Jaguar R3 von seinem Teamkollegen Pedro de la Rosa. Der Nordire fuhr mit dem Auto 51 Runden, wobei er nicht mit einem neuen Cosworth-V10-Motor unterwegs war, dafür aber an den Radaufhängungen arbeitete. Am Ende fand sich der 36-Jährige mit 2,3 Sekunden Rückstand zur Spitze auf Position sechs wieder.

Toyota-Testfahrer Ryan Briscoe hatte am Freitag eine Schrecksekunde. Der Australier, der den TF102 von Mika Salo übernommen hatte, kam in den letzten Minuten des Tages in der schnellen Kurve fünf von der Strecke ab und krachte in die Streckenbegrenzung. Während der Toyota bei dem Unfall stark beschädigt wurde, verstauchte sich der 20-Jährige ledige den Nacken. Zuvor hatte er an der Balance und den Bremsen in Vorbereitung auf den Grand Prix von Europa gearbeitet und lag nach 49 Runden mit 2,7 Sekunden Rückstand auf Platz acht.

Der Langsamste in Jerez war noch einmal BAR-Honda-Testfahrer Patrick Lemarie. Der Franzose lag nach 95 Runden mit 3,5 Sekunden Rückstand auf dem neunten und damit letzten Platz.