Jenson Button empört: Wie können die Fahrer um Teamorder bitten?

Ex-Formel-1-Pilot Jenson Button hat zum Brasilien-Grand-Prix 2022 in Sao Paulo eine klare Meinung: Bitte um Positionstausch "scheint heutzutage wohl Mode zu sein"

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button fährt zwar seit Jahren keine Formel-1-Rennen mehr, für den TV-Sender Sky verfolgt er die Szene aber als Experte weiterhin intensiv. Zu den Vorkommnissen beim Grand Prix von Brasilien am vergangenen Wochenende hat Button seine eigene, klare Meinung.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hat kein Verständnis für die Vorkommnisse beim Brasilien-Grand-Prix Zoom

"Wovon ich am meisten überrascht war, das war, wie Fahrer um Teamorder gebeten haben", empört sich Button bei 'Sky' und erinnert sich insbesondere an ein Beispiel: "Charles Leclerc hat mitten im Rennen um eine Teamorder gebeten, wonach man die Positionen tauschen solle."

Damit bezieht sich Button auf die mehrmaligen Funksprüche von Leclerc in Richtung des Ferrari-Kommandostands, dass man "an die WM denken" solle. Hintergrund: Leclerc fuhr in der Schlussphase des Rennens in Sao Paulo an vierter Stelle direkt hinter Teamkollege Carlos Sainz.

Weil es für Leclerc im Duell mit Sergio Perez (Red Bull) noch um Platz zwei in der Fahrer-WM ging und geht, wollte er, dass Sainz für ihn vom Gas geht. Dazu kam es nicht. Eine Ferrari-Teamorder blieb aus, Sainz beendete das Rennen als Dritter vor Leclerc.

Button, der jahrelang für McLaren fuhr, meint: "Ich selber wurde zum Glück nie gefragt. Bei uns gab es nie Teamorder und das freut einen natürlich." Und ganz konkret auf Leclercs Bitte um Positionstausch angesprochen, sagt der Weltmeister von 2009: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir so etwas jemals in den Sinn gekommen wäre. Aber heutzutage scheint es wohl Mode zu sein, sein Team und seinen Teamkollegen für jeden einzelnen Punkt zu nutzen."


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Leclercs Gegner um Platz zwei in der Formel-1-WM 2022 ging es im Brasilien-Grand-Prix ganz ähnlich. Red-Bull-Pilot Perez hatte damit gerechnet, dass ihm Teamkollege Max Verstappen einen Gefallen tut und ihm die sechste Position im Rennen überlasst. So kam es nicht. Verstappen, der Perez sogar aktiv überholte, wurde Sechster. Perez blieb nur P7, womit er und Leclerc vor dem Saisonfinale am Sonntag punktgleich sind.

Im Gegensatz zu Ferrari war bei Red Bull in der Schlussphase des Brasilien-Grand-Prix aber eine klare Teamorder über Funk zu hören gewesen. Der widersetzte sich Verstappen aus Gründen, die er auch am gerade laufenden Abu-Dhabi-Wochenende noch nicht klar erläutert hat.

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