• 24.08.2001 12:05

  • von Fabian Hust

Jean Alesi im Interview

Jean Alesi über seine Entscheidung, zu Jordan zu gehen, sein neues Arbeitsgefährt und die Zukunftspläne

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie hat es dich beeinflusst, plötzlich in der Formel 1 mit Jordan im Rampenlicht zu stehen?"
Jean Alesi: "Das hat mich nicht wirklich beeinflusst. Ich fahre immer noch ein Formel-1-Auto aber ich bin einfach nur unglaublich glücklich, bei Jordan zu sein. Der Hauptunterschied in Ungarn war die Nachfrage bei den Medien - es war ein sehr anstrengendes Wochenende für mich."

Titel-Bild zur News: Jean Alesi (Jordan-Honda)

Jean Alesi ist von seinem neuen Arbeitsgefährt sehr angetan

Frage: "Was hat dich dazu gebracht, für das Prost-Team zu fahren?"
Alesi: "Ich bekam einen Brief von Alain Prost, der mich wirklich aufgeregt hat und ich entschied in jenem Moment, dass ich aufhören möchte, für Prost zu fahren, auch wenn das bedeuten würde, dass ich nicht mehr in der Formel 1 sein würde. Als ich meine Entscheidung gefällt hatte, sprach ich mit Eddie Jordan."

Frage: "Wie gut kennst du Eddie Jordan und was ist es für ein Gefühl, nach der gemeinsamen Zeit in der Formel 3000 für ihn zu fahren?"
Alesi: "Ich kenne Eddie seit rund 12 Jahren. Als ich 1989 in der Formel 3000 mit Eddie Jordan Racing anfing, da lebte ich mit Eddie und seiner Familie in Oxford, dort lernte ich mein Englisch. Er brachte mich auch in die Formel 1, in dem er mir ein Cockpit bei Tyrrell organisierte, ich habe ihm also eine Menge zu verdanken. Die Möglichkeit zu haben, bei Jordan zu fahren, motiviert mich sehr."

Frage: "Was sind deine ersten Eindrücke vom Jordan-Honda EJ11?"
Alesi: "Ich fuhr das Auto ja schon am Montag vor dem Ungarn-Grand-Prix, aber ich konnte nur 50 Kilometer fahren. Ich nutzte die Zeit, mich an das Auto zu gewöhnen und ein Setup und eine Fahrposition zu finden, in der ich mich wohl fühle. Der EJ11 hat sich jedoch sehr gut angefühlt. In Ungarn war ich so aufgeregt, fast zu aufgeregt, um das Auto zu fahren, aber es war großartig, in einem Auto zu sitzen, das sich konkurrenzfähig und konstant angefühlt hat. Jarnos fünfte Position im Qualifying zeigte, dass wir ein Auto haben, das gut ist und ich möchte das Potenzial in der gleichen Weise ausschöpfen - aber das könnte eine Weile dauern. Ich fand das Rennen sehr hart, da ich die ganze Zeit Dinge über das Auto lernte und mir versuchte zu merken, welche Knöpfe ich zu verwenden habe und mit der Kupplung arbeiten musste die am Lenkrad ist, was ich nicht gewöhnt bin, weil ich annahm, ein Pedal zu haben. Das Auto ohne Probleme ins Ziel zu bringen war ein gutes Ende eines aufregenden Wochenendes für mich, auch wenn ich das nächste Mal hoffe, Punkte holen zu können."

Frage: "In diesem Jahr bist du mit Honda- und Ferrari-Motoren und Bridgestone- und Michelin-Reifen gefahren. Welcher Vergleich ergibt sich da?"
Alesi: "Es wäre nicht fair, Vergleiche zwischen Motoren, Reifen oder Chassis zu ziehen. Ich möchte nicht das Vertrauen brechen, das ich in Ferrari und Michelin hatte und das gleiche gilt für Honda und Bridgestone."

Frage: "Wie siehst du deine Zukunft in der Formel 1 und mit Jordan über die nächsten Jahre?"
Alesi: "Es ist zu früh, um darüber etwas sagen zu können. Ich habe einen Vertrag mit Jordan bis Ende der Saison, wenn Eddie und ich unsere Positionen wieder erörtern werden, aber natürlich würde ich gerne bei Jordan bleiben."

Frage: "Was ist mit dem Leben nach der Formel 1?"
Alesi: "Darüber habe ich nicht nachgedacht. Ich bin immer noch leidenschaftlich dabei und das ist das, was im Moment zählt."