• 21.08.2001 13:22

  • von Marcus Kollmann

Prost glaubte, dass Alesi sich zur Ruhe setzen wollte

Alain Prost glaubte vor dem Wechsel von Jean Alesi zu Jordan, dass dieser sich zur Ruhe setzen wollte

(Motorsport-Total.com) - Nach wie vor sind die Fronten zwischen Alain Prost auf der einen und Jean Alesi auf der anderen Seite ein wenig verhärtet. Wie 'ITV' berichtet, ging der Teamchef davon aus, dass sich der dienstälteste aktive Formel-1-Pilot zur Ruhe setzten wollte, als es um die Beendigung seiner Bindung als Fahrer an das französische Team ging.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi und Alain Prost im Gespräch

Prost ließ Alesi gehen, weil er glaubte, dass dieser sich zur Ruhe setzen wollte

"Ich dachte, dass sich Jean endgültig aus der Formel 1 zurückziehen wollte. Später stellte ich dann fest, dass er das nur aus einem bestimmten Grund gesagt hat", sprach der vierfache Formel-1-Weltmeister und Teamchef auf die Trennung seines Freundes und dessen von außen unproblematisch erscheinenden Wechsel ins Team von Eddie Jordan an.

Zum offensichtlichen Bruch war es beim Heimspiel des französischen Teams in Magny-Cours gekommen, wo Alesi eine schwächere Leistung bot als sein jüngerer, unerfahrener, brasilianischer Teamkollege Burti. Danach hatte Alesi dem Team vorgeworfen, dass man ihn zu Unrecht bestraft hätte, sein Gehalt nicht gezahlt wurde und darüber hinaus ohne sein Wissen ungetestete Teile in seinem Boliden vom Typ AP04 eingebaut gewesen seien. Später hatte sich herausgestellt, dass der Unterboden an Alesis Auto eine Fehlkonstruktion war, welcher hauptsächlich für die schlechte Performance des Franco-Sizilianers beim Großen Preis von Frankreich verantwortlich gewesen war.

Während Alain Prost zuletzt mitteilte, dass sein Team keinesfalls in finanziellen Schwierigkeiten gewesen sei und immer das Gehalt von Alesi bezahlt hätte und die Ferrari-Kundenmotoren ebenfalls bezahlt seien, gab der Franzose zu, dass man eine gewisse Zeit lang nicht flüssig gewesen ist. "Wir hatten eine gewisse Zeit keine Bargelder zur Verfügung, weshalb die Situation schwer für uns war, jedoch haben wir immer unsere Rechnungen bezahlt", hatte Prost gegenüber 'Premiere World' am Sonntag erklärt. Des weiteren hatte der Franzose auf dem Hungaroring ein wenig geheimnisvoll verraten, dass man schon in wenigen Wochen über die neuen Pläne Bescheid geben werde und etwas Positives mitteilen wolle.

Unterdessen hat Jean Alesi dem Team für die Saison 2002 alles Gute gewünscht und hofft, dass seine für Prost geholten vier WM-Punkte dazu beitragen, dass der Rennstall von Alain Prost für die kommende Saison mehr Sponsoren findet. "Wir müssen einfach aufhören jetzt über die Vergangenheit zu sprechen, wir sollten uns alle stattdessen auf die Gegenwart und Zukunft konzentrieren", zitiert die englische Presse Alesi, der davon ausgeht, dass die Unstimmigkeiten zwischen ihm und seinem ehemaligen Teamchef durch die Zeit geheilt werden.