Jean Alesi: "Formel 1 funktioniert nur mit einer Diktatur"

Ex-Ferrari-Pilot Jean Alesi ist der Meinung, dass die Teams in der Formel 1 keine Macht haben sollten - Der Franzose spricht sich klar für eine Diktatur aus

(Motorsport-Total.com) - Jean Alesi hat kein Verständnis für die aktuellen Zustände in der Formel 1. Jüngstes Beispiel: Zunächst beschloss die Königsklasse zu dieser Saison die Einführung eines neuen Qualifyings, das nun nach nur einem Rennen schon wieder gekippt werden soll. Zumindest einigten sich die Teamchefs am Sonntag darauf. Alesi, der die neue Qualifikation relativ unterhaltsam fand, ist der Meinung, dass sich die Königsklasse mit solchen Aktionen ihr eigenes Grab schaufelt.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi

Jean Alesi glaubt, dass die Formel 1 momentan auf den Abgrund zusteuert Zoom

"Ich selbst denke, dass die Show fantastisch war", erklärt der Franzose gegenüber 'Canal+' und ergänzt: "Das einzige Problem gab es in Q3, aber jetzt wieder alles über den Haufen zu werfen, so wie sie es gemacht haben, ist absurd." Alesi ging zwischen 1989 und 2001 in der Formel 1 an den Start und fuhr zwischen 1993 und 1995 für den damaligen Ferrari-Teamchef und heutigen FIA-Präsidenten Jean Todt.

Seinem ehemaligen Boss macht der Franzose in der ganzen Situation keinen Vorwurf. "Ich bin ein großer Fan von Bernie Ecclestone und noch mehr von Jean Todt. Sie suchen nach Lösungen, um die Show fesselnd zu machen", erklärt er. Vielmehr sei die aktuelle Konstellation, in der die Teams zu viel Macht haben, der eigentliche Grund für die Misere.

"Es gibt immer einen, der unglücklich ist. Ich denke, dass diese Leute die Formel 1 zerstören", sagt Alesi und zieht daher das Fazit: "Leider kann dieser Sport nur mit einer Diktatur funktionieren. Einige Dinge haben vor Jahren noch funktioniert, aber jetzt tun sie es nicht mehr. Warum? Weil alle mitreden dürfen und ihre eigenen kleinen Interessen ganz nach vorne stellen."