James Vowles: Michael Schumacher hat unseren Freundinnen Blumen geschickt!

Erinnerungen an Michael Schumacher: James Vowles erzählt, was den siebenmaligen Weltmeister in seinen letzten Jahren bei Mercedes so besonders gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - James Vowles war Chefstratege bei Mercedes, als Michael Schumacher dort von 2010 bis 2012 ein Comeback in der Formel 1 gab. Und der heutige Williams-Teamchef räumt ein, dass Schumacher, am Ende seiner Karriere immerhin 43 Jahre alt, womöglich nicht mehr ganz auf der Höhe seines Schaffens war.

Titel-Bild zur News: Andrew Shovlin und Michael Schumacher

Michael Schumacher kümmerte sich immer gut um seine Ingenieure und Mechaniker Zoom

Und trotzdem ist Vowles voll des Lobes für den siebenmaligen Weltmeister, den er noch heute ehrfurchtsvoll als "unglaublichen" Menschen bezeichnet: "Er hatte diese Aura um sich, brachte eine gewisse Präsenz mit sich. Ganz anders als das, was man von außen von ihm gesehen hat", sagt er in einem Interview für den englischsprachigen 'Sky'-Podcast.

"Innerhalb des Teams war er diese Person, die immer da war, um uns zu helfen, um das Team nach vorn zu bringen, und er hat dabei mitgeholfen, dass das Team so eng zusammengewachsen ist", erinnert sich Vowles an die Anfangsjahre bei Mercedes, noch bevor ab 2014 ein WM-Titel nach dem anderen gewonnen wurde.

Er nennt Beispiele: "Er kannte all unsere Geburtstage. Er hat unseren Lebensgefährtinnen Blumen geschickt, wenn wir ihn darum gebeten haben, und er hat sich wirklich ganz toll um alle gekümmert. Dadurch hat sich das Team dafür eingesetzt, dass er Erfolg hat. Dafür brauchte es keinen anderen Mechanismus als dass er einfach er selbst war."

Vowles ist nicht der Erste, der Schumacher so beschreibt. Mit kleinen Geschenken und großen Gesten verstand es Schumacher, sein Team um sich zu scharen. Und während er nach außen manchmal recht unnahbar wirkte, trat der Superstar teamintern stets als "einer von uns" auf, als einer, der sich nicht für etwas Besseres hielt.

Tatsache ist aber auch: Schumachers Rückkehr im Jahr 2010, übrigens gegen den Ratschlag seines früheren Managers Willi Weber, war bei weitem nicht so erfolgreich wie seine erste Karriere in der Formel 1. 2012 fuhr er im Qualifying in Monte Carlo Bestzeit, und er holte ebenfalls 2012 sein letztes Podium in Valencia. Siege gelangen ihm keine mehr.

"Er war auch sehr gut darin, dass er wusste, dass seine Performance wahrscheinlich nicht mehr ganz auf dem gleichen Niveau war", sagt Vowles. "Aber er hat das durch die Menge an Arbeit und durch die Hingabe, die er in diese Arbeit legte, wettgemacht. Davon wiederum hat Nico [Rosberg] viel gelernt. Und danach dann Lewis [Hamilton] von Nico."

Michael Schumacher beendete seine aktive Karriere in der Formel 1 2012. Für die Saison 2013 wurde über einen Wechsel ins Schweizer Sauber-Team spekuliert. Dazu kam es aber nicht. Im Dezember 2013 stürzte er beim Skifahren im französischen Méribel und zog sich dabei lebensbedrohliche Verletzungen zu. Seither ist er nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.

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