Jaguar will Sauber und Jordan in der WM überholen
David Pitchforth analysiert die Schwächen und Stärken des Teams und verrät warum man die Konkurrenz noch unter Druck setzen wird
(Motorsport-Total.com) - Im Vergleich mit der ersten Saisonhälfte der Saison 2002 hat das Jaguar-Team auch in diesem Jahr wieder große Probleme mit der Zuverlässigkeit seines Autos gehabt.

© Jaguar Racing
Der R4 soll durch einige neue Teile noch bedeutend konkurrenzfähiger werden
Positiv hingegen hat sich aber das neue System der Punkteverteilung für den Rennstall aus Milton Keynes ausgewirkt, denn im Vorjahr hatte man zur Halbzeit des Jahres nur 3 WM-Punkte geholt, dieses Jahr schon doppelt so viele.
Jaguar-Piloten sollten in der zweiten Saisonhälfte öfter ins Ziel kommen
David Pitchforth, Geschäftsführer von Pi Research und bei der Entwicklung des R3C und R4 mitverantwortlich, ist nach den ersten acht Rennen der Saison 2003 folglich auch generell zufrieden mit den gemachten Fortschritten.
"Ich bin recht zufrieden, was die Leistungsfähigkeit des Autos betrifft und dass es genau das tut wofür es konstruiert wurde. Wir haben in bestimmten Bereichen unter Problemen mit der Standfestigkeit gelitten, doch wir arbeiten daran den Entwicklungsprozess in der Fabrik zu verbessern. Ich denke, dass wir ab jetzt in einer besseren Ausgangslage sind um mehr Rennen zu Ende zu fahren", rechnet Pitchforth damit, dass die zwischenzeitlich eingeleiteten Maßnahmen fruchten werden.
Zwar ist man bei Jaguar Racing laut Aussage des Geschäftsführers von Pi Research davon überzeugt, dass Webber ohne die technischen Probleme öfters in die Punkte gefahren und Pizzonia mehrmals in den Top 10 gelandet wäre, doch insgesamt sieht man das nicht als tragisch, gehört es doch zum zu bewältigenden Lernprozess dazu.
Pitchforth: Wichtig ist, dass man aus den Problemen lernt
"Mit einem neuen Auto und einem neuen Motor hat man nun einmal gewisse Probleme mit der Zuverlässigkeit", erklärt Pitchforth ohne etwas beschönigen zu wollen. "Wichtig aber ist, sich daran zu erinnern, dass es in Ordnung diese Probleme zu haben solange man daraus lernt. Wenn etwas am Auto kaputt geht, dann ist es wichtig, dass das Gleiche nicht noch einmal passiert. Immer wiederkehrende Fehler kann man sich nicht leisten. Ich denke, dass wir nun über alle Prozesse verfügen die uns die größten dieser Probleme noch in der Box entdecken lassen bevor das Auto auf die Strecke geschickt wird."
Während der Engländer die größte Schwäche also in der bislang nicht optimalen Zuverlässigkeit des Jaguar R4 sieht, hat er andererseits aber auch einige Stärken im Team ausgemacht: "Der Einsatz, die Moral und der Teamgeist sind vorbildlich und ich glaube, dass das Team immer besser zusammenwächst".
Jaguar hat noch einige leistungssteigernde Teile für die weitere Saison vorgesehen
Davon ist Pitchforth so sehr überzeugt, dass er für die zweite Saisonhälfte auch die interne Zielsetzung von Jaguar Racing verrät: "Ich würde uns gerne einmal in diesem Jahr auf dem Podium sehen, doch dazu benötigen wir etwas Glück", weiß der Engländer. "Das Ziel besteht darin, die Saison in den oberen Regionen der Konstrukteurswertung zu beenden. Ich hoffe, dass wir Teams wie zum Beispiel Sauber und Jordan hinter uns lassen können", erklärt Pitchforth, dass man vom jetzigen achten Platz bei den Konstrukteuren auf den fünften Platz möchte.
Neben der Verbesserung der Standfestigkeit hat man deshalb noch "einige wirklich bedeutende Verbesserungen" in der Hinterhand, welche die Wettbewerbsfähigkeit des R4 in der restlichen Saison verbessern sollen.
Allerdings, so schränkt Pitchforth ein, werde man diese Teile erst nach intensiven Tests einsetzen, schließlich nützt es ja nichts schneller als die Konkurrenz zu sein wenn man kurz vor dem Ziel ausfällt.

