• 21.06.2003 11:37

  • von Marcus Kollmann

Pizzonia: "Ich habe eine Menge dazugelernt"

Der Jaguar-Pilot zieht zur Halbzeit der Saison eine erste Bilanz und spricht über seine Schwierigkeiten und positiven Erlebnisse

(Motorsport-Total.com) - Ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen stehen bei Jaguar-Pilot Antonio Pizzonia bislang keine WM-Punkte auf der Haben-Seite. Stattdessen kann der Brasilianer aber auf jede Menge Ausfälle, überwiegend technisch bedingt, und eine aufregende erste Saisonhälfte mit Beinahe-Rausschmiss zurückblicken.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia (Jaguar Racing)

Pizzonia wünscht sich mehr Zielankünfte für die zweite Jahreshälfte

Als Testfahrer bei einem Top-Team kontinuierlich schnell zu sein und in einem Rennstall im Mittelfeld in einer völlig neuen Situation die erste Formel-1-Saison zu bestreiten, sind eben doch zwei verschiedene Paar Schuhe.

"Ich kann mich jetzt voll und ganz auf das Rennfahren konzentrieren"

"Es ist ein wenig schwierig gewesen, doch ich habe eine Menge dazugelernt, innerhalb und außerhalb meines Boliden, soviel steht fest. Für mich ist das eine sehr gute Erfahrung bisher gewesen und ich hoffe, dass ich weiter dazulernen und mich im Verlauf der restlichen Saison verbessern kann. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich einige Probleme mit dem Team hatte, doch diese sind aussortiert und ich bin ehrlich gesagt froh, dass das hinter mir liegt. Ich kann mich jetzt voll und ganz auf das Rennfahren konzentrieren und werde Jaguar Racing hoffentlich dabei helfen mehr Punkte in der zweiten Hälfte der Saison zu holen", erklärt Pizzonia in seiner Halbzeitbilanz auf der Jaguar-Webseite, dass er die schwierige Situation, als offen über seinen Austausch durch einen anderen Piloten diskutiert wurde, gut weggesteckt hat und motiviert ist sein Bestes zu geben.

Saison 2003 hatte neben einigen Tiefs auch schon einige Hochs für den Brasilianer

Ohnehin erscheint es nach außen hin fast so, als hätten der junge Brasilianer, immerhin ist er erst 22 Jahre alt, und Jaguar Racing zu Saisonbeginn den Druck unterschätzt der auf einem "Rookie" lasten kann.

Technisch bedingte Ausfälle bei ihm selbst und die guten Ergebnisse seines australischen Teamkollegen auf der anderen Seite, haben Pizzonia nach Meinung vieler schlechter aussehen lassen als er es ist.

"Das Highlight meiner Saison ist bis jetzt mein Heim-Grand Prix in Brasilien gewesen. Mit all den Fans und meinen Freunden und meiner Familie war das eine großartige Erfahrung. Aber mein erster Grand Prix in Melbourne war natürlich auch ein besonderer und bedeutender Moment für mich, genauso wie meine ersten Zielankünfte in San Marino und Österreich, wo ich als Neunter die Punkteränge nur knapp verpasst habe", erklärt Pizzonia, dass es trotz einiger Tiefs auch schon viele positive Momente gab.

Pizzonia hofft, dass die Zuverlässigkeit des Autos im zweiten Halbjahr besser sein wird

"Ich hatte auch etwas Pech mit den Ausfällen die mir widerfahren sind. In Kanada konnte ich fast die komplette Renndistanz absolvieren und die Zuverlässigkeit des Autos wird besser und besser. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der zweiten Saisonhälfte mehr Rennen beenden werden", rechnet der frühere BMW-Williams-Testfahrer damit, dass er alles Pech schon im ersten Halbjahr aufgebraucht hat und er in den verbleibenden Rennen endlich einmal in den Punkterängen liegend ins Ziel kommt.

Neues Lenkrad für die Jaguar-Piloten

Als Vorbereitung auf den Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring testete Pizzonia diese Woche in Silverstone. Neben der Abstimmung des R4 und Reifentests, konzentrierte man sich bei diesem Test auch auf Detail welches den Jaguar-Piloten noch immer etwas Kopfzerbrechen bereitet.

"Ich habe beim Test des neuen Lenkrads für die nächste Saison geholfen, denn Mark und ich nutzen dieses Jahr das gleiche Lenkrad und keiner von uns ist damit richtig zufrieden. Ich saß also im Auto und habe dem Team erklärt wo ich die Knöpfe gerne hätte und wie sich mein Lenkrad anfühlen soll", schildert der Jaguar-Pilot, dass man sich auch um die Veränderung kleiner Details bemüht.