Jaguar unter Wert geschlagen
Mark Webber (11.) und Justin Wilson (16.) vergaben durch eigene Fehler eine bessere Ausgangsposition für das morgige Rennen
(Motorsport-Total.com) - Im Abschlusstraining hätte mehr für das Jaguar-Team herausspringen können und vielleicht auch müssen. Justin Wilson, der sich das ganze Wochenende als würdiger Ersatz für Antonio Pizzonia präsentierte, beging einige Fehler und wird das Rennen nur von Platz 16 aus in Angriff nehmen. Mark Webber war auf einer wirklich schnellen Runde, doch ein Fehler in der letzten Kurve kostete ihm den möglichen Top-Ten-Platz, den er mit Platz elf nur knapp verfehlte.

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Mark Webber wollte zu viel und vergab einen Top-Ten-Startplatz
"Auch wenn wir heute weiter vorne hätten stehen sollen, so dürfen wir nicht vergessen, dass vor uns noch ein langes, anstrengendes und vermutlich auch sehr heißes Rennen liegt", erklärte Mark Gillan. "Unsere Strategie für morgen ist gut, und wir stellen keinen unserer Fahrer bloß ? so etwas kommt vor. Beide Fahrer haben zu viel gewollt, aber sie sind hier, um das Auto am Limit zu bewegen, manchmal passiert es eben leicht, dass man über dieses Limit hinausgeht."
"Mark war wieder wunderbar unterwegs, bis er in Kurve 16 von Strecke abkam und einige Zehntelsekunden verlor. Justin hatte in den letzten beiden Kurven ein Untersteuern, beim Versuch das zu kompensieren griff er zu hart an. Es ist enttäuschend, weil es nicht die wahre Leistungsfähigkeit des Autos zeigt. Mark fuhr heute Früh eine 16,4er Zeit, drei Zehntel schneller als im Qualifying. Das haben wir auch erwartet. Beide Fahrer sind selbst unzufrieden, wir werden uns also auf das anstehende harte Rennen konzentrieren."
Mark Webber haderte selbst mit seinem Fehler: "Es war eine ganz gute Runde, bis ich in der vorletzten Kurve Zeit verlor, vielleicht drei oder vier Zehntel. Ich hätte in der Nähe von Alonso oder Coulthard stehen können. Es gibt einfach keinerlei Raum für Fehler, und wenn einer passiert, dann ist der zu zahlende Preis sehr hoch. Wir haben uns gut auf diese Runde vorbereitet, daher ist es enttäuschend, nicht das Maximum herausgeholt zu haben."
"Auf der anderen Seite kann man natürlich gleich nach Hause fahren, wenn man nicht an das Limit geht", rechtfertigte er seine aggressive Fahrt im Qualifying. "Heute habe ich einfach etwas zu viel gewollt. Wir haben für morgen dennoch eine gute Strategie, und wir werden das absolut Beste versuchen, um die Punkte aufzusammeln, die uns die Top-Teams hinterlassen."
"Ähnlich wie Mark habe auch ich am Ende der Runde zu hart angegriffen, um meine Rundenzeit noch zu verbessern", gestand Justin Wilson. "Im letzten Sektor habe ich Zeit liegen lassen, aber da spielt auch meine Unerfahrenheit mit dem Jaguar und den Michelin-Reifen eine Rolle." Dennoch kann Wilson mit seinem bisherigen Einstand bei Jaguar zufrieden sein, nicht nur ein Mal sorgte er bei Zaungästen und Experten für hochgezogene Augenbrauen.
"Ich möchte nicht nach Ausreden suchen, aber bis zu diesem Wochenende konnte ich den Jaguar nie mit voller Angrifflust fahren, daher sind meine Kenntnisse über die Michelin-Reifen begrenzt, da ich ja vom Bridgestone-Team Minardi komme. Das Verständnis für die Reifen wird wohl auch noch ein wenig dauern, aber bisher bin ich sehr zufrieden damit, wie es bei Jaguar läuft. Das Auto fährt sich großartig, und ich freue mich darauf, damit morgen ein Rennen zu bestreiten."

