BMW-Williams dominiert Qualifying souverän

Um 18 Tausendstel sicherte sich Juan-Pablo Montoya die Hockenheim-Pole vor Ralf Schumacher ? "Schumi I" nur auf Rang sechs

(Motorsport-Total.com) - Zur erwarteten Hitzeschlacht kam es heute Nachmittag beim Qualifying auf dem Hockenheimring, volle 34 Grad Luft- und knapp 50 Grad Asphalttemperatur machten Mensch und Material gleichermaßen zu schaffen. Am besten kam mit diesen wahnwitzigen Bedingungen BMW-Williams in Kombination mit Michelin zurecht.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya

BMW-Williams behält den Schwung bei – heute die nächste Doppel-Pole!

Juan-Pablo Montoya sicherte sich nach sieben Pole Positions im Vorjahr zum ersten Mal in dieser Saison den ersten Startplatz, obwohl es nach zwei Sektoren noch eher nach seinem Teamkollegen roch, der nach gut 50 Fahrsekunden zwei Zehntel Vorsprung hatte, diese jedoch mit verhaltenen Schlusskurven noch aus der Hand gab. Unterm Strich trennte das BMW-Williams-Duo die Winzigkeit von 18 Tausendsteln.

Das vorprogrammierte Kräftemessen der Weiß-Blauen mit Ferrari ist ausgeblieben ? nicht zuletzt wegen der massiv angestiegenen Temperaturen, die eher für Michelin als für Bridgestone sprachen. Mit einer fahrerisch optimalen Runde holte Rubens Barrichello als Dritter (+ 0,321) dennoch die Kastanien aus dem Feuer, Lokalmatador Michael Schumacher verlor aber auf einer sehr unruhigen Runde mehr als sieben Zehntel und muss damit morgen aus der dritten Reihe ? noch hinter Räikkönen (McLaren-Mercedes) ? starten.

Apropos Silber: Während der "Iceman" bei der Gluthitze kühlen Kopf bewahrte, enttäuschte David Coulthard wieder einmal maßlos. Der Schotte war acht Zehntelsekunden langsamer als sein Stallkollege und musste sich mit dem zehnten Platz begnügen. Vor ihm landeten sogar die beiden Toyota-Fahrer Panis (7.) und da Matta (9.), die schon im Warm-Up angedeutet haben, dass heute mit ihnen zu rechnen sein wird.

Im Schatten des BMW-Williams-Thrillers lieferte auch Renault-Mann Jarno Trulli eine tadellose Leistung ab, die mit Platz vier belohnt wurde. Der Italiener blieb fehlerfrei und büßte nur eine halbe Sekunde auf die Spitze ein, nahm seinem Teamkollegen Alonso (8.) aber acht Zehntelsekunden ab. Bedenkt man, dass Renault eine hervorragende Launch-Control hat, könnte der französische Rennstall morgen eine interessante Rolle spielen.

Mark Webber (Jaguar-Cosworth) lag zwei Sektoren lang auf Überraschungs-Kurs, warf dann aber einen möglichen Platz vor Michael Schumacher mit einem herben Schnitzer in der vorletzten Kurve weg, in der er von der Strecke abkam ? Position elf, klar vor dem heute farblosen Wilson (16.). Genau dasselbe Schicksal erlitt Jenson Button mit seinem BAR-Honda, der Brite blieb aber auch sonst nicht fehlerfrei und musste sich daher mit Rang 17 ? eine Sekunde hinter Villeneuve (13.) ? begnügen.

Die Sauber-Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen (14.) und Nick Heidfeld (15.) konnten die starke Tendenz aus den freien Trainings nicht mehr bestätigen, speziell "Quick Nick" bekam seine Runde nicht so hin, wie sie hätte sein sollen. Interessant auch das Minardi-Stallduell um die Verteilung der letzten Reihe: Zwar setzte sich erwartungsgemäß Altstar Jos Verstappen gegen den Formel-1-Neuling Nicolas Kiesa durch, doch der Abstand (0,151 Sekunden) blieb im Rahmen.