• 27.04.2002 16:22

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Team verblüfft über relativ gute Leistung

Besser als erwartet verlief die Qualifikation für die Jaguar-Piloten, die von den Positionen 15 und 17 ihr Glück versuchen werden

(Motorsport-Total.com) - Mit den Startplätzen 15 (Eddie Irvine) und 17 (Pedro de la Rosa) war das Jaguar-Team angesichts der Tatsache grundsätzlichen Probleme mit der Aerodynamik des R3 zu haben, auf dem an die Aerodynamik der Boliden Ansprüche stellenden Circuit de Catalunya, sehr gut bedient. Auf seiner schnellsten Runde von 1:18.779 Minuten war Irvine jedoch 2,415 Sekunden langsamer gewesen als Michael Schumacher, der im Ferrari die Pole Position holte. Pedro de la Rosa hatte sich in der Qualifikation seinem Teamkollegen knapp geschlagen geben müssen. Seine schnellste Zeit von 1:18.885 Minuten brachte ihm Startplatz 17 ein. Für das Rennen am Sonntag geben sich der Nordire und der seinen Heim-Grand Prix bestreitende Spanier zwar keinen Illusionen hin, hegen aber die Hoffnung von möglichen Ausfällen der anderen Fahrer profitieren zu können.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa hofft, dass er am Sonntag einen WM-Punkt holen kann

"Ehrlich gesagt ist es für mich ein Rätsel wie ich am Ende auf Platz 15 landen konnte. Es war nichts am Auto im Vergleich zu heute Morgen verändert worden. Außer dass die Reifen mehr Grip durch die höheren Streckentemperaturen hatten, kann ich mir das absolut nicht erklären", sagte Eddie Irvine, dass er überrascht über seinen Startplatz ist. "Das Auto fühlte sich besser an, insbesondere bei meinem ersten Versuch, und ich hatte nicht mehr so viel Untersteuern bei hohen Geschwindigkeiten wie vorher. Außerdem war das Auto beim Bremsen besser. Vermutlich hatte ich mich noch weiter vorne qualifizieren können, wäre die rote Flagge nicht gezeigt worden als ich gerade meinen letzten Run fuhr. Ich verstehe unsere verbesserte Leistungsfähigkeit nicht ganz, weshalb wir uns die Gründe dafür anschauen müssen. Im Rennen wird es sicher sehr schwer werden, doch besser als wir bislang annehmen konnten."

"Ich wusste schon lange vor dem Grand Prix hier, dass es ein schwieriges Wochenende werden würde. Nach Hunderten von Testkilometern auf dem Circuit de Catalunya, hat sich unser Jaguar R3 bis heute auf dieser Strecke nicht wirklich verbessert. Die Strecke stellt hohe Anforderungen an die Aerodynamik des Autos und in den schnellen Kurven war das Auto nervös. Meine Startposition ist besser als ich erwarten hatte dürfen, was meiner Meinung nach an zwei Dingen liegt: 1. Wir haben ein besseres Setup gefunden, 2. Die Reifen haben mehr Grip", lieferte Pedro de la Rosa mögliche Gründe für die überraschend gute Performance die man nach dem Freien Training nicht für möglich gehalten hatte. "Es wäre schön, wenn ich bei meinem Heim-Grand Prix einen Punkt holen könnte, doch das wird kein Leichtes. Ich werde trotzdem das Auto und mich selbst ans Limit treiben und sehen was am Ende dabei herausspringt", versicherte der Katalane seinen Landsleuten, dass er am Rennsonntag sein Bestes geben und das Maximum herausholen wird.

Teamchef Niki Lauda war ebenfalls verwundert über die Startpositionen seiner beiden Piloten, hatte er doch ursprünglich mit dem Schlimmsten gerechnet: "Das ist eine merkwürdige Strecke auf der geringfügig höhere Temperaturen einen großen Einfluss auf die Reifenperformance haben. Wir haben von dem dadurch verfügbaren Mehr an Grip voll profitiert was unsere Startpositionen anbelangt. Warum das so ist, wissen wir jedoch nicht. Heute Vormittag, als die Streckentemperaturen niedriger waren, befanden sich beide Jaguars am Ende der Zeitentabelle. Unsere Startpositionen geben uns nun zumindest Außenseiterchancen auf Punkte im Rennen. Das wird keine leichte Aufgabe, so viel ist mir klar, doch wenn wir ehrlich sind, dann hatten wir auf Grund der Aerodynamikprobleme unseres Autos erwartet weiter hinten zu stehen."

Der Österreicher weiter: "Sowohl Eddie als auch Pedro leisten gute Arbeit mit dem zurzeit schwierigen Auto. Darüber hinaus muss man auch Cosworth Racing loben, die auf Motorenseite gute Arbeit leisten. Das ist eine Tatsache, wenn man bedenkt, dass sich Heinz-Harald Frentzen im Arrows-Cosworth auf Platz 10 qualifizieren konnte. Der Cosworth CR3-V10 besitzt das Potenzial zu noch besseren Platzierungen als die, die wir momentan erreichen können. Wir werden durch unsere hausgemachten Probleme mit der Aerodynamik momentan gehandicapt, doch wie ich gestern schon sagte, so soll beim Großen Preis von Großbritannien im Juli ein neues Aerodynamikpaket bereitstehen."