• 13.09.2002 15:35

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Team mit Speed und Balance zufrieden

Irvine und de la Rosa konnten den bei den Testfahrten gezeigten Trend heute bestätigen, doch man sorgt sich wegen der Bremsen

(Motorsport-Total.com) - Einen aus technischer Sicht problemlosen und aus sportlicher Sicht erfolgreichen Start in das Rennwochenende zum Großen Preis von Italien erwischte heute das Jaguar-Team.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Irvine sah seinen Namen an vierte Stelle auf dem Zeitenbildschirm aufleuchten

Nachdem Pedro de la Rosa und Eddie Irvine in den ersten 60 Minuten die Plätze vier und fünf belegten, konnten sich beide Fahrer auch in der zweiten Trainingssession verbessern. Am Ende des ersten Trainingstages stellte sich Irvine mit seiner Rundenzeit von 1:23.460 Minuten als der schnellere der beiden Jaguar-Piloten heraus.

Dem Nordiren fehlten nach insgesamt 37 Umläufen 1,027 Sekunden auf die Tagesbestzeit von Michael Schumacher. Er belegte damit Platz 4. Pedro de la Rosa, der in der zweiten Trainingsstunde in der Curva Parabolica mit Highspeed die Ideallinie verließ, durch das Kiesbett pflügte und eine Kollision mit den Leitplanken verhindern konnte, realisierte Platz acht in der Tageswertung. Der Spanier hatte auf seiner schnellsten Runde auf der 5,793 Kilometer langen Strecke eine Zeit von 1:24.183 Minuten.

"Die gute Nachricht ist, dass wir schnell sind, doch die schlechte Nachricht ist, dass wir uns Sorgen über die Bremsen machen. Wir haben die gesamte Saison über Bremsprobleme gehabt und das hier ist eine Strecke auf der sich das stärker bemerkbar macht als woanders, denn das hier ist Monza", erklärte Eddie Irvine nach dem Freien Training. "Ich denke aber, dass wir nicht die Einzigen sind die das betrifft und wir müssen einfach unser Bestes geben. Was alles andere anbelangt, so bin ich mit der Balance und dem Speed zufrieden, doch warten wir einfach ab wie die Qualifikation verläuft. Am Freitag arbeitet jeder mit unterschiedlich viel Benzin und anders mit den Reifen, weshalb man auf die heutigen Rundenzeiten nicht viel geben darf. Ansonsten kann ich nur noch einmal wiederholen, dass wir mit dem Speed des Jaguar R3 zufrieden sind, jedoch abwarten müssen wo wir morgen nach der Qualifikation stehen."

"Ich bin mit den heutigen Resultaten sehr zufrieden. Das Auto fühlt sich sehr gut ausbalanciert und wie ein solider Rennwagen an. Das ist aber keine große Überraschung für uns, denn wir fanden das schon während unserer Tests hier in Monza heraus. Kombiniert man das mit den nach wie vor unternommenen Anstrengungen, um die Probleme zu beheben die uns zu Saisonbeginn das Leben schwer machten, so scheinen wir jetzt damit zu beginnen die Früchte dafür zu ernten", zeigte sich auch Pedro de la Rosa glücklich.

Der Spanier weiter: "Die Michelin-Reifen sind sehr gut und der Cosworth V10 ist hier auf dieser superschnellen Strecke ein großes Plus. Heute hatte ich einen problemfreien Tag, abgesehen von meinem Ausflug in der Parabolica. Ich kam bei hohem Tempo von der Strecke ab, ließ meinen Fuß jedoch auf dem Gas und konnte irgendwie das ausbrechende Auto korrigieren und wieder den Weg zurück auf die Strecke finden. Es war ein glückliches Ende dessen was als beträchtlicher Unfall hätte enden können. Aber man muss auch die Grenzen erkunden und ich weiß jetzt zumindest wo diese in dieser bestimmten Kurve liegen!"

Niki Lauda, Teamchef: "Ein insgesamt sehr zufrieden stellender Tag der uns einen guten Anhaltspunkt hinsichtlich der Leistungsfähigkeit unseres Autos auf dieser sehr schnellen Strecke gegeben hat. Unser dreitägiges Testprogramm in der letzten Woche war sehr viel versprechend und infolgedessen reisten wir hier sehr positiv eingestellt, wissend dass der Jaguar R3 unter diesen Bedingungen wirklich konkurrenzfähig ist, an. Die langen Geraden und schnellen Kurven sind sehr hilfreich das Beste aus unserem Cosworth-Zehnzylinder-Motor herauszuholen und natürlich funktionieren die Michelin-Reifen hier in Monza auch sehr gut."

Der Österreicher ergänzt: "Unser heutiges Programm war ähnlich dem was wir normaler Weise an einem Freitag durchführen, wenngleich wir uns in Vorbereitung auf die extremen Rennbedingungen verstärkt auf einige Bereiche konzentrierten. Die Motoren laufen pro Runde 70 Prozent unter voller Last und ich bin mir sicher, dass sich neben uns auch die anderen Teams hinsichtlich der am Ende der Geraden und vor den Schikanen beanspruchten Bremsen sorgen. Wie dem auch sei, wir werden uns so gut es geht vorbereiten, um das Beste aus unseren Stärken hier zu machen."