• 04.01.2002 12:19

  • von Marcus Kollmann

Jaguar setzt große Hoffnungen in Cosworths CR-3 Motor

Obwohl der Zylinderwinkel unangetastet blieb, soll der Zehnzylinder im Laufe der Saison mächtig an Leistung zulegen

(Motorsport-Total.com) - In der modernen Formel 1 gehören die Motoren und deren Leistungsdaten zu den bestgehütetsten Geheimnissen der Königsklasse. Schon im letzten Jahr veröffentlichten viele Teams keine oder nur wenige und unbedeutende Fakten über ihre Zehnzylinder. Bei den Testfahrten und an den Rennwochenenden schirmten die Teams dann mittels Sichtschutz-Stellwänden das Heck der Autos gut ab, um ja nicht den Spionen der Konkurrenz oder den interessierten Fotografen Einblicke zu gewähren.

Titel-Bild zur News: Jaguar Racing V10 aus der Heckperspektive

Der Motor im Heck des R3 soll 2002 mächtig zulegen

Während viele Teams offen zugegeben haben, dass sie schon längst auf einen Zylinderwinkel von 90 Grad oder größer setzen, weil man dadurch den Schwerpunkt noch weiter absenken konnte, was wiederum Vorteile im Design der Heckpartie und von den Rundenzeiten her bringt, setzt Cosworth auch 2002 mit dem Motor vom Typ CR-3 auf den alt bewährten Winkel von 75 Grad.

Gegenüber den britischen Medien verriet Cosworths Managing Direktor Nick Hayes, dass man plane im Laufe dieses Jahres das Aggregat umfangreich weiterzuentwickeln. "Mit der richtigen Entwicklungsarbeit können wir den CR-3 ganz sicher umfangreich verbessern", so der Brite.

Hayes, der Niki Lauda direkt über die Fortschritte in der Entwicklung auf dem Motorensektor unterrichtet, sieht das Ziel vor allem darin, dass man nicht nur die maximal erreichbare PS-Zahl steigert, sondern auch die Fahrbarkeit. Gleichzeitig muss man aber auch sicherstellen, dass man keine Probleme mit den Verbesserungen heraufbeschwört.

So ist der neue CR-3-Motor dann laut Aussagen von Cosworths Managing Direktor "nur" eine Evolution. Zwar blieb man beim alt bewährten Zylinderwinkel, konnte dennoch aber Fortschritte erzielen: "Der Zylinderkopf ist zum Beispiel vollkommen neu konstruiert und während der Saison wird es weitere Modifizierungen geben. Darüber hinaus konnten wir den Schwerpunkt absenken ."

Der Grund für Cosworths intensive Bemühungen auf dem Motorensektor wieder an Boden zu gewinnen liegt auf der Hand. Bislang verfügte der Jaguar-Rennstall Aussagen von Teamchef Niki Lauda nämlich nach zwar nicht über den schlechtesten, jedoch auch nicht über den besten Motor im Feld. Dies soll und muss sich ändern, denn schließlich will Jaguar Racing zukünftig um die Vergabe der WM-Titel ein Wörtchen mitreden und jeder weiß, dass ein leistungsstarker und zuverlässiger Motor neben einem aerodynamisch gelungenen Auto und einer guten Fahrerpaarung zum Erreichen dieses Zieles dazugehört.