Jaguar: "Positiver Auftakt" – Webber Dritter

Mit Platz drei im ersten Qualifying unterstrich Mark Webber die ansteigende Jaguar-Form ? Bremsprobleme bei Pizzonia

(Motorsport-Total.com) - Die österreichischen Fans dürften angesichts der heutigen Performance des Jaguar-Teams traurig darüber sein, dass es mit dem Wechsel von Alexander Wurz nicht geklappt hat. Im Freitags-Qualifying kamen beide "Raubkatzen" in die Top 10, Webber war sogar schnellster Michelin-Pilot.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Als Dritter stellte Mark Webber seinen Teamkollegen klar in den Schatten

Mit seiner Zeit von 1:08.512 konnte er zwar den Ferraris an der Spitze nicht zusetzen, aber der Australier ließ dank relativ steil eingestellter Flügel mit einem brillanten Schlusssektor das gesamte Mittelfeld hinter sich und fuhr sich als Dritter einmal mehr mitten in die Weltspitze. Auch im internen Stallduell gegen Pizzonia setzte er sich wieder deutlich durch ? diesmal um etwas mehr als eine halbe Sekunde.

"Wir sind nach unseren ausführlichen Vorbereitungen in der Erwartung eines guten Wochenendes hierher gekommen und der Auftakt war schon einmal gut", strahlte der 26-Jährige nach der Session. "Der R4 hat sich heute insgesamt sehr gut angefühlt. Die Balance, die Michelin-Reifen und der Motor haben perfekt harmoniert und uns eine bessere Qualifying-Position als erwartet beschert. Ich hätte mit einem Top-8-Platz gerechnet, aber Platz drei ist brillant und ein schöner Lohn für unsere harte Arbeit."

Webber wollte sogar noch mehr...

Seine fliegende Runde hat Webber "sehr genossen, aber man will immer mehr. Das Auto ist in die Kurve hinein sehr gut und dadurch hat man am Eingang mehr Vertrauen. Der schnellste Michelin-Fahrer zu sein, ist eine gute Sache. Wir nähern uns langsam dem Renntag und arbeiten jetzt daran, die optimale Strategie herauszufinden. Vor zwei Wochen in Barcelona haben wir gezeigt, dass ein zuverlässiger Jaguar in die Punkte kommen kann. Wir wollen mehr davon und die Zeichen stehen gut."

Dr. Mark Gillan, einer der leitenden Ingenieure im Team, lobte "eine Supervorstellung beider Fahrer" und freute sich darüber, dass das Ziel, beide Autos in die Top 10 zu bringen, erreicht wurde: "Die Strecke war am Anfang ziemlich rutschig, aber dann sammelte sich mehr und mehr Gummiabrieb an und damit wurden auch unsere Rundenzeiten besser. Geregnet hat es zwar nicht, aber die Temperaturen waren unerwartet kalt und da haben sich mangels Grip am Morgen einige Fahrer gedreht."

Den Schlüssel für das bisher so gute Abschneiden sieht der Brite in der Vorbereitung: "Der dreitägige Test in Paul Ricard hat eine wichtige Rolle für unsere heutige Performance gespielt. Die Punkte und Preise werden jedoch erst am Sonntag vergeben, weshalb wir uns jetzt darauf konzentrieren, an der Strategie zu arbeiten. Alles in allem ein sehr positiver Auftakt unseres Wochenendes hier und volle Anerkennung für beide Fahrer und das Team, da sie das Potenzial maximal ausgeschöpft haben."

Pizzonia wieder mit Fehlern in seiner Runde

Der einzige Wehrmutstropfen war wieder einmal Antonio Pizzonia: Während der Zusatztests am Morgen hielt der "Jungle Boy" gut mit und im Freien Training war er sogar Drittschnellster, aber am Nachmittag brachte er es wieder einmal nicht auf den Punkt ? nur Platz neun. Das Team nahm ihn dennoch in Schutz und er selbst machte für seine augenscheinlich fehlerhafte Runde ein Bremsproblem verantwortlich.

"Ich bin zwar mit meiner Position zufrieden", erklärte er, "aber ich könnte noch weiter vorne stehen, wenn nicht dieses Bremsproblem gewesen wäre, welches mir schon am Morgen zu schaffen machte. Die Sache ist nicht neu, aber die Bremsen sind sicherheitstechnisch sehr sensibel und da braucht es Zeit, eine Lösung zu finden. Die Balance ist auf dieser Strecke aber sehr gut und ich habe nicht alles gegeben, um keine unnötigen Risiken einzugehen."

Pizzonia betonte außerdem, dass er sich "immer wohler" fühlt und langsam sein Potenzial entfalten kann: "Im morgigen Qualifying kann ich sicher noch mehr zeigen." Seine Hoffnungen stützt er auch auf die Reifen: "Michelin sah bisher recht konkurrenzfähig aus und wenn wir die Zuverlässigkeit ins Rennen am Sonntag mitnehmen können, wird uns nichts davon abhalten, hier einmal in die Punkte zu fahren."