Jaguar-Performance trotz Handicap ermutigend

Öl auf der Strecke verhinderte eine mögliche Überraschung von Webber im Qualifying, aber auch so war Jaguar stark unterwegs

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Team trat heute im rosaroten Farbton eines Sponsors an, aber was Webber und Pizzonia im Laufe des Tages an Potenzial demonstrierten, war alles andere als memmenhaft. Zwar gingen sich im Qualifying nur die Plätze neun und 15 aus, doch das unter besonders schwierigen Bedingungen.

Titel-Bild zur News: Jaguar im Steinmetz-Design

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Ausgerechnet vor Mark Webber, im Freien Training am Morgen mit wenig Sprit an Bord sogar Schnellster und auch beim "Private Testing" trotz eines Ausrutschers bei Sainte Devote stets vorne mit dabei, erlitt Frentzen einen Motorschaden. Es musste für 25 Minuten unterbrochen werden, aber die Strecke konnte trotzdem nicht restlos gereinigt werden. Neben Öl lagen Reste des Bindemittels, die den Grip in manchen Passagen empfindlich verringerten.

Immerhin sicherte sich der Australier trotzdem mit einer entsprechend verhaltenen Runde den neunten Platz, gut 1,3 Sekunden hinter der Spitze. Damit war er nicht unglücklich: "Die Reifen sind sehr gut und ich bin zufrieden über meine Bestzeit am Morgen, speziell wegen meines etwas schwierigeren Qualifyings, in dem ich nur Neunter wurde. Das Team hat mit dem Auto einen guten Job gemacht und auch die Bedingungen sahen nicht schlecht aus, aber wegen des Öls auf der Strecke konnte ich nicht attackieren."

Zu sagen, wo er ohne diesem Handicap gelandet wäre, sei "unmöglich", betonte Webber, aber "im Prinzip ist es mir auch egal, denn jetzt konzentrieren wir uns auf Samstag. Der heutige Tag hat gut begonnen und ich konnte mein Programm mit dem Team absolvieren. Wir haben am Setup der Hinterradaufhängung gearbeitet und natürlich an der Qualifying-Abstimmung. Während der Testfahrten bin ich einmal von der Linie abgekommen und ich habe bei Sainte Devote die Auslaufzone verwendet, aber dabei ist mir dann der Motor abgestorben."

Für Mark Gillan, der bei Jaguar eine leitende Position in der Technikabteilung einnimmt, war es ein "zufriedenstellender" Tag: "Mark hat am Vormittag die Bestzeit aufgestellt und das unterstreicht das Potenzial des R4 auf dieser Strecke. Beide Autos waren im Einzelzeitfahren in guter Verfassung und Michelin hatte einen guten Reifen. Frustrierenderweise wurde die Session aber vor Mark unterbrochen und daher war viel Öl auf der Strecke."

"Insgesamt sind wir bisher mit unserem Programm sehr zufrieden", ergänzte Gillan. Das nicht ganz optimal verlaufene Qualifying nahm er gelassen hin: "Wir konzentrieren uns auf den Samstag und mit dieser Tatsache im Hinterkopf werden wir heute Abend hart arbeiten, damit wir in der einen Runde, in der es dann zählt, das Maximum herausholen können." Für die Arbeit an den Autos bleibt ja wegen des trainingsfreien Tages mehr Zeit als sonst üblich.

Antonio Pizzonia erwischte wieder einmal einen lausigen Tag: Gleich am Morgen setzte der "Jungle Boy" seinen Jaguar bei Massenet in die Leitplanken, wodurch allerdings nur eine Felge beschädigt wurde, im Freien Training wurde er von Webber in den Schatten gestellt und in seine fliegende Runde im Einzelzeitfahren baute er zwei massive Fehler ein, die viel Zeit kosteten. Unterm Strich schaute daher nur der 15. Platz heraus.

"Ich bin ein wenig enttäuscht, aber die Strecke war wirklich rutschig, speziell vor dem Schwimmbad", beschwerte er sich. "Am Vormittag war ich noch um eine Sekunde schneller, also weiß ich, wozu dieses Auto in der Lage gewesen wäre. Meine Vormittags-Session war eigentlich gut, nur einmal kam ich den Leitplanken zu nahe. Zum Glück wurde nur eine Felge leicht beschädigt und wir konnten normal fortfahren. Ich bin von der Pace des R4 ermutigt und freue mich schon darauf, am Samstag wieder zu fahren."