• 19.04.2004 18:27

  • von Marco Helgert

Jaguar möchte in Imola weitere Punkte holen

Jaguar fuhr den ersten Saisonpunkt in Bahrain ein, nun sollen weitere beim kommenden Rennen in Imola geholt werden

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Team ist mit der eigenen Leistungsfähigkeit derzeit nicht unzufrieden, allein die Punkteausbeute ist schwach. In Bahrain gelang es Mark Webber endlich, mit dem achten Platz den ersten Saisonpunkt zu erobern. Doch es gibt auch Erfreulicheres zu berichten. So zeigte Formel-1-Neuzugang Christian Klien im letzten Rennen einen klaren Aufwärtstrend, der nun in Imola seine Fortsetzung finden soll.

Titel-Bild zur News: Mark Webber (Jaguar R5)

Mark Webber freut sich darauf, wieder in Europa fahren zu können

Mark Webber: "Die ersten drei Rennen waren nicht so Gewinn bringend, wie wir erhofft hatten, umso mehr freue ich mich auf die europäischen Strecken, um zu zeigen, zu was der R5 in der Lage ist. Ich war erleichtert über den ersten WM-Punkt, denn der Kurs in Bahrain war für Auto und Fahrer sehr herausfordernd. Die Strecke bei San Marino kenne ich besser, ich habe dort 2001 in der Formel 3000 gewonnen. Es ist immer etwas speziell dort, weil es unsere Rückkehr nach Europa signalisiert. Nach drei Überseerennen ist das sehr schön und ich mag Italien und die Umgebung von San Marino."#w1#

"Nach Bahrain habe ich mit dem Team getestet, erst in Barcelona und dann auf der Strecke Paul Ricard. Wir haben uns auf die Reifen und das allgemeine Setup konzentriert und ich bin mit unserem Fortschritt zufrieden. Das Testen gehört zum Fortschritt dazu, und es kann frustrierend sein, wenn man die Rennen weit weg bestreitet und unter der Woche kaum zum Testen kommt. Das Team hat in den letzten Wochen gut gearbeitet. Ich weiß, dass sie sich freuen, wieder an die Strecke zu reisen, um zu sehen, welche Fortschritte sie erzielt haben. Michelin hat in den letzten drei Rennen außergewöhnliche Arbeit abgeliefert und wir erwarten auch auf europäischem Boden gute Dinge von ihnen."

Christian Klien freut sich auf eine "Lieblingsstrecke"

Christian Klien: "Ich bin wirklich aufgeregt, nach San Marino zu reisen und den R5 auf der Strecke zu fahren. Der Kurs gehört zu meinen Lieblingsstrecken. Ich kenne ihn gut, denn ich habe viele Rennen dort bestritten und es macht schon einen Unterschieden, wenn man die Strecke kennt. Die ersten drei Rennen waren anstrengend und lehrreich und ich bin zufrieden, dass ich sie alle beenden konnte."

"Aber wenn man immer wieder an einen neuen Ort kommt, dann verbringt man viel Zeit damit, sich an den Kurs zu gewöhnen, anstatt das Auto vorzubereiten. Seit Bahrain haben wir intensiv auf verschiedenen Strecken getestet und jede Runde hilft mir, den R5 besser zu verstehen und das Beste aus ihm herauszuholen. Nachdem wir nun einen Punkt haben, freue ich mich darauf zu sehen, was ich noch dazu beitragen kann."

Wirdheim freut sich die ihm bekannten Strecken

Björn Wirdheim: "Ich fühle mich im Team immer wohler und ich bin froh, dass nun die europäischen Rennen beginnen. Diese Strecken kenne ich durch meine Erfahrung in der Formel 3000. Das macht meinen Job einfacher, denn immerhin soll ich das Auto testen, nicht den Kurs, und die letzten drei Strecken waren neu für mich. Der Kurs bei San Marino ist gut für uns Fahrer, weil wir ihn kennen und daher weniger Druck herrscht, speziell für Christian und mich, die versuchen müssen, den Kurs so schnell wie möglich zu lernen."

"Nach Bahrain habe ich einige Zeit beim Team in Milton-Keynes verbracht und zusammen mit meinem Ingenieur gearbeitet, um ein Verständnis dafür zu bekommen, wie wir den R5 weiterentwickeln können. Mark und Christian haben getestet, es wurde also viel für die Vorbereitung auf das nächste Rennen unternommen. Wir sind in der Lage, mehr Punkte zu holen und ich werde am Freitag tun, was ich kann, um das Team bei diesem Ziel zu unterstützen."

Gillan: Weitere Verbesserungen am Jaguar R5

Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle: "Seit Bahrain haben wir mit Mark und Christian ein umfangreiches Testprogramm absolviert. Dabei wurden unter anderem die Bremsen weiterentwickelt, aber auch die aerodynamische Effizienz, die Gewichtsverteilung und die Motorleistung. Da der Kurs von Imola durch die Kerbs in den Schikanen und das oftmalige und harte Bremsen ziemlich hart für das Auto ist, haben wir uns auf das Setup konzentriert und zusammen mit 'AP' und 'Brembo' am Bremssystem gearbeitet."

"Mit den Fortschritten sind wir zufrieden, aber es ist wie bei vielen kleinen Änderungen. Ehe man nicht auf der Strecke ist, sieht man keine Ergebnisse. Wir haben auch andere kleine Änderungen am Auto durchgeführt, aber wir entwickeln das Auto ohnehin ständig weiter. Und nur weil man keine Änderungen von außen sieht, heißt das nicht, dass wir keine Schritte nach vorne gemacht haben. Ich freue mich darauf, am Freitag die Autos auf der Strecke zu sehen."

Qualifying wird entscheidend sein

David Pitchforth, Managing-Direktor: "Die Rückkehr nach Europa bringt uns auf Kurse, die wir gut kennen. Die Ingenieure, Mechaniker und Fahrer fühlen sich in Europa wohl und da wir viele Informationen aus Simulationen von Imola haben, fällt es uns leichter, das Auto von Anfang an schneller zu machen. Die Strecke verlangt recht viel Abtrieb und wir erwarten einen Vollgasanteil von 65 bis 70 Prozent, hinzu kommen die hohen Randsteine und Kurven, welche die Autos ordentlich durchschütteln - die Fahrer natürlich auch!"

"Imola ist keine leichte Strecke, um dort Punkte einzufahren. Es gibt nur wenige Überholmöglichkeiten, daher wird das Qualifying wie immer entscheidend sein. Ich bin zufrieden mit unseren Fortschritten im Qualifying, auch wenn ich beide Autos gern regelmäßig weiter vorne sehen würde, um eine bessere Chance auf Punkte zu haben. Ich werde bei den ersten Rennen in Europa nicht zugegen sein, da ich mich in Großbritannien auf die Windkanalentwicklungen und den Herstellungsprozess konzentrieren werde."