• 08.04.2002 15:45

  • von Fabian Hust

Jaguar: Imola wird hart werden

Niki Lauda, Eddie Irvine und Pedro de la Rosa stimmen vor dem Großen Preis von San Marino eher skeptische Töne an

(Motorsport-Total.com) - Nach einer ermutigenden Zielankunft knapp außerhalb der Punkte in Brasilien hat sich das Jaguar-Team in Valencia bei rund 600 Testkilometern auf den Großen Preis von San Marino vorbereitet. Bei dem Test legte man das Hauptaugenmerk auf das zu steigernde Verständnis des Teams im Hinblick auf die Aerodynamik des Jaguar R3. Ferner wurde im neuen eigenen Windkanal in Bicester, der vergangene Woche eröffnet wurde und nur 30 Meilen von der Jaguar-Fabrik in Milton Keynes entfernt ist, hart an der Verbesserung des Aerodynamik-Paktes gearbeitet.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Los geht's an diesem Wochenende zum ersten Mal in Europa

Lauda: "Haben Fortschritte gemacht"
Teamchef Niki Lauda: "Ich war von unserer verbesserten Form beim Brasilien-Wochenende sehr ermutigt. Wir haben den R3 besser als bisher in der Saison verstanden und unsere Fortschritte wurden durch ein gutes Setup belohnt, das in Interlagos schön funktionierte. Zusammen mit der sehr guten Michelin-Mischung ist es nicht leicht zu übersehen, dass wir im Vergleich zu den ersten beiden Rennen in dieser Saison einen Schritt nach vorne gemacht haben."

Lauda: "Imola wird hart werden"
"Imola wird jedoch hart werden. Nicht nur könnte das kühlere Wetter die Leistung der Reifen beeinflussen, auch die Tatsache, dass man dort mit weniger Abtrieb fährt, könnte die Sache für uns schwieriger als in Brasilien gestalten. Wir haben in den letzten Wochen gute Fortschritte gemacht, es gibt aber am R3 keine signifikanten Verbesserungen. Es wird ein paar Wochen dauern, bis wir deutliche Schritte nach vorne sehen werden. In der Zwischenzeit werden wir uns bemühen, das Maximum aus jenem Paket herauszuholen, das wir im Moment haben."

"Unser Windkanal ist nun einsatzbereit und im Zusammenspiel mit der Ankunft von Ben Agathangelou von Renault in drei Wochen gehen wir mit erneuertem Optimismus in die europäischen Rennen. Die Zuverlässigkeit des R3 spricht für sich selbst und was die Fortschritte von Brasilien angehen, so wird deutlich, dass hier noch eine Menge Potenzial in diesem Paket steckt. Unser nächstes Ziel ist es also, zu verstehen, wie wir mehr Leistung aus dem Paket rausholen können und aus diesem Grund ist unser eigener Windkanal ein wichtiger Bestandteil, um dieses Ziel schnell zu erreichen."

Irvine: "Die Testerei wird jetzt einfacher"
Eddie Irvine: "Da die Testerei uns so viel Zeit kostete ist es schön, wieder in Europa zu fahren, wo wir nicht zwischen den Rennen und den Tests so lange Strecken fliegen müssen. Die ersten drei Rennen haben nicht besonders gut zu unserem intensiven Testprogramm gepasst, aber jetzt wird es für alle Beteiligten einfacher werden."

Irvine: "Erwarte ein hartes Wochenende"
"Auch wenn Imola durch die vielen Schikanen 'überkastriert' wurde, so bleibt es dennoch eine interessante Strecke und es ist ein ziemlich herausfordernder Kurs. Da wir in Imola ohne größere aerodynamische Entwicklungen eintreffen werden, erwarte ich ein hartes Wochenende, aber ein positives im Hinblick auf das gewachsene Verständnis des R3. Wir haben in Brasilien einen guten Schritt nach vorne gemacht und wir werden innerhalb der nächsten paar Wochen die Aerodynamik stark verbessern. Es ist wichtig, dass wir nach Imola den gleichen Schwung mitnehmen, wie wir ihn schon in Brasilien hatten."

De la Rosa: "Setup wird entscheidend sein"
Pedro de la Rosa: "Gut durch die Schikanen zu kommen und zu verstehen, wie man gut mit den Randsteinen umgeht, sind wichtige Faktoren in Imola. Wir haben noch nicht den richtigen Speed, den wir brauchen und unsere Fähigkeit, ein gutes Setup zu finden, wird in San Marino entscheidend sein, ob wir Fortschritte machen können. Ich war zufrieden, dass wir mit dem in Brasilien Gelernten ein deutlich verbessertes Verständnis des Autos haben, aber der Fortschritt wird sich nicht über Nacht bemerkbar machen. Unser Windkanalprogramm ist jetzt voll im Gange und im Zusammenspiel mit Nikis und Günthers Verpflichtungen der besten Aerodynamiker müssen wir jetzt geduldig sein und auf das Ergebnis des neuen Wachstums bei Jaguar warten. In der Zwischenzeit werden Eddie und ich versuchen, zu tun was möglich ist, um den vor uns liegenden Entwicklungspfad zu beschleunigen."