• 21.08.2003 14:14

  • von Marcus Kollmann

Jaguar: Entwicklungsprogramm für den R5 liegt im Plan

Dr. Mark Gillan im Gespräch über die Testpause, den Ungarn-Grand Prix, die Zielsetzung des Teams und die Entwicklung des Jaguar R5

(Motorsport-Total.com) - Wie eigentlich fast jedes andere Formel-1-Team auch, so hätte auch Jaguar Racing die drei Wochen zwischen dem Rennen auf dem Hockenheimring und dem nun anstehenden Ungarn-Grand Prix gerne für etwas ausführlichere Testfahrten genutzt, doch Testverbot ist eben Testverbot und eigentlich hat der dadurch mögliche Kurzurlaub allen gut getan.

Titel-Bild zur News: Dr. Mark Gillan

Gillan hofft an diesem Wochenende auf WM-Punkte für die "Raubkatzen"

"Um ganz ehrlich zu sein, die dreiwöchige Pause zwischen den beiden Rennen ist von unserer Seite sehr willkommen gewesen", erklärt Mark Gillan, Leiter der Fahrzeugabteilung von Jaguar Racing..

"Wir haben diese Zeit genutzt und uns darauf konzentriert unsere Rennperformance zu verbessern, an der Fahrzeugabstimmung gearbeitet und sehr eng mit unseren Partnern, speziell Michelin, zusammengearbeitet", verdeutlicht der Brite, dass man dennoch nicht untätig war.

Will man den siebten Platz in der Konstrukteurswertung nämlich verteidigen, so kann man sich einen Entwicklungsstillstand nicht leisten. Nachdem die Jaguar-Piloten an den letzten zwei Rennwochenenden ihr Team mit guten Leistungen im Einzelzeitfahren zufrieden stellen konnten, fiel die Performance an den beiden Rennsonntagen dann aber nicht wie erwartet aus. Auf dem Hungaroring soll deshalb ein besseres Ergebnis her.

"Der Hungaroring ist ähnlich wie Monaco, denn es ist eine kurvenreiche Strecke auf der viel Abtrieb benötigt wird und aerodynamische Effizienz kein großes Thema ist. Am Freitag ist die Strecke für gewöhnlich sehr schmutzig, sodass unsere zusätzliche Testzeit am Freitagmorgen nicht ganz so effektiv sein könnte. Wir haben aber bei den letzten zwei Rennen eine Menge gelernt und ich wäre zufrieden, wenn wir unsere gute Leistung im Einzelzeitfahren am Freitag fortsetzen könnten und am Sonntag eine gute Leistung im Rennen abliefern. Ich möchte, dass wir wieder da anknüpfen wo wir schon in Magny-Cours waren, wo wir ein solides Wochenende von Anfang bis zum Ende hatten, nämlich in den Punkten", äußert sich Gillan zur Zielsetzung für das Rennwochenende in Ungarn..

Auf dem Hungaroring könnten die "Raubkatzen" von den heißen Temperaturen und ihren Michelin-Reifen profitieren, doch eine Garantie, dass die französischen Gummiwalzen wie zuletzt auf dem Hockenheimring besser als die Pneus der Konkurrenz funktionieren, gibt es nicht: "Michelin hat bislang super Arbeit für uns geleistet und die Ergebnisse sprechen für sich selbst, doch Bridgestone war letztes Jahr auf dem Hungaroring konkurrenzfähig. Es wird deshalb interessant sein, zu sehen, wie es diesmal läuft."

Langfristig besteht das Ziel für die Truppe aus Milton Keynes darin in der Konstrukteurswertung möglichst gut abzuschneiden. Allerdings setzt der Leiter der Fahrzeugabteilung sein Team diesbezüglich nicht unnötig unter Druck: "Ich stehe noch immer zu dem was wir zu Saisonbeginn gesagt haben. Siebter in der Markenwertung zu werden ist ein erstrebenswertes und machbares Ziel und alles was darüber hinaus geht ein Bonus. So lange wir bis zum Ende kämpfen und die kontinuierliche Entwicklung fortsetzen, bin ich glücklich."

Glücklich ist Gillan ferner darüber, dass das Entwicklungsprogramm des Jaguar R5 bereits läuft. "Entgegen der Entwicklung des R4, die infolge der Schwierigkeiten mit dem R3 sehr spät begann, konnten wir mit der Arbeit am R5 rechtzeitig was das Design und die Tests anbelangt beginnen", vermeldet der Brite, dass die Vorbereitungen für die kommende Saison im Zeitplan liegen. Müssen sie auch, denn nächstes Jahr möchte man in punkto Konkurrenzfähigkeit einen größeren Schritt nach vorn machen.