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  • 07.07.2002 16:42

  • von Marcus Kollmann

Jaguar: de la Rosa 11. - Irvine ausgeschieden

Beim ersten Grand Prix mit dem R3B sah nur ein Fahrer die Zielflagge, der andere hatte der feuchten Strecke Tribut gezollt

(Motorsport-Total.com) - Für das Jaguar-Team war der Große Preis von Großbritannien eine einzige Enttäuschung. Eddie Irvine, von Platz 18 gestartet, hatte zunächst fünf Plätze in der ersten Runde gutmachen können, doch anschließend setzte Regen ein der den Nordiren in Runde 13 zum Reifenwechsel zwang. Nur 10 Runden später verlor Irvine jedoch in der Stowe-Kurve auf Grund fehlenden Grips die Kontrolle über seinen Boliden und schied aus. Pedro de la Rosa hatte derweil mehr Glück. Der Spanier konnte seinen R3B trotz der schwierigen Rennbedingungen auf der Piste halten und somit wenigstens jede Menge Eindrücke und Daten sammeln, welche dem Team sicherlich hilfreich dabei sein werden das rundum modifizierte Auto besser zu verstehen. Der Spanier wurde am Ende mit 2 Runden Rückstand auf den Sieger abgewunken. Ab nächster Woche Mittwoch wird man im italienischen Monza drei Tage lang den R3B testen und weiter verbessern.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa (Jaguar Racing)

de la Rosa sah am Ende als 11. die Zielflagge

Nach dem Rennen standen Fahrer und Teamchef wie gewohnt in ausführlicher Weise Rede und Antwort.

Niki Lauda, Teamchef: "Für uns ist das ein langes und schwieriges Wochenende gewesen. Wir haben eine Menge über unser neues Package gelernt, doch vor uns liegt noch ein langer Weg. Wie ich gestern schon sagte, so kamen wir hier mit relativ wenig Wissen über das Verhalten des neuen Aerodynamikpaketes her, da wir es in der vorigen Woche erst am Donnerstag testen hatten können. Wir haben im Vergleich zum vorherigen Auto einige positive Schritte gemacht, dennoch gibt es auch noch ein paar Dinge um die wir uns kümmern müssen. Wir werden nun die Daten aus dem Rennen sorgfältig analysieren und kombiniert mit unserem Test in Monza werden wir besser verstehen wie wir die Probleme abstellen können. Das heutige Rennen war für alle Fahrer gleichermaßen herausfordernd und Pedro leistete gute Arbeit, indem er als 11. ins Ziel kam."

Pedro de la Rosa: "Da wir von ganz hinten in der Startaufstellung hatten losfahren müssen, hatten wir keine andere Wahl als bei der Strategie etwas zu pokern. Als der Regen herunterkam, hätten wir uns für den Trockenreifen oder den Regenreifen entscheiden können. Wir wählten den Regenreifen. Schon zwei Runden nach meinem Boxenstopp ließ aber der Grip nach. Wir hätten also besser den Intermediate wählen sollen. Wie dem auch sei, wir gaben bei diesen unvorhersehbaren Bedingungen unser Bestes und für alle war es heute ein Pokerspiel. Unseres zahlte sich nicht in Form von Punkten aus, doch eine komplette Renndistanz mit dem neuen Package absolviert zu haben, versetzt uns zumindest in die Lage jede Menge Daten zur Analyse zu haben."

Eddie Irvine: "Ich bin enttäuscht bei unserem Heim-Grand Prix ausgeschieden zu sein, doch die Bedingungen waren heute sehr trickreich. Ich hatte einen guten Start und bis zu meinem Ausfall auch großen Spaß. Die britischen Fans wurden heute von reichlich Überholmanövern verwöhnt. Nachdem ich in der ersten Runde schon fünf Autos hatte überholen können, steckte ich in einer Gruppe in der es ziemlich heiß herging. Der Regen wurde immer schlimmer, sodass wir nach 14 Runden keine andere Wahl hatten als an die Box zu gehen und den Regenreifen aufzuziehen. Der Griplevel auf der Rennstrecke war jedoch alles andere als ideal und in der 23. Runde verlor ich dann ausgangs Stowe Grip. Das Auto drehte sich dann komplett von der Strecke und grub sich ins Kiesbett. So möchte man bei seinem Heim-Grand Prix natürlich nicht abschneiden, doch bei nur elf Autos die die Zielflagge sahen kann man sich die schwierigen Bedingungen, mit denen wir heute konfrontiert wurden, vorstellen. Einige hatten Glück und andere nicht!"