• 31.07.2007 17:45

  • von Fabian Hust

Italienischer Wind im Spyker-Team

Spyker mag zwar in Großbritannien stationiert und im Besitz eines holländischen Unternehmens sein, dennoch weht italienischer Wind durch den Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Das Spyker-Team entwickelte den F8-VII natürlich mit dem Wissen der Spezifikation des Ferrari-Motors. Die Beziehung zwischen den beiden Partnern begann sich jedoch erst richtig zu entwickeln, als das Spyker-Personal Prototypen-Teile für das neue Auto nach Maranello brachte, so dass man den Achtzylinder-Motor auf dem Prüfstand im Zusammenspiel mit den entsprechenden Systemen ausprobieren konnte.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Mike Gascoyne arbeitet bei Spyker mit Ferrari-Leuten in Spyker-Kluft zusammen

"Zum Beispiel schickten wir ihnen einen Satz Kühler, so dass sie diese verwenden und den Druck-Abfall überprüfen konnten", erklärt Mike Gascoyne, der Technische Direktor des Teams. "Wir schickten ihnen auch den Auspuff, die Airbox und all diese Dinge, so dass sie diese überprüfen und unseren Motor einstellen konnten."#w1#

"Unsere Elektronik-Jungs reisten zu ihnen, denn wir integrierten ihre Steuerungs-Software in die elektronische Einheit - eine Menge Steuerungs-Code für das Gaspedal und so weiter, die wir gemeinschaftlich teilen. Es gibt also eine vollständige Integration diesbezüglich."

"Die Motoren, welche wir verwenden, werden unter unseren Bedingungen vorbereitet, wenn man es so ausdrücken mag", fährt der Brite fort. "Normalerweise überarbeitet man diese im Verlauf der Saison, aber in diesem Jahr ändern sich die Spezifikationen der Motoren wegen des Reglements nicht."

Für gewöhnlich werden neue Motoren direkt an die Rennstrecke angeliefert, wo sie gegen Einheiten ausgetauscht werden, die bereits zwei Renndistanzen abgespult haben. Im Rahmen der Vereinbarung über die Bereitstellung von Motoren stellt Ferrari seinem Partner auch ein permanentes Support-Team zur Verfügung.

"Es gibt sechs Jungs, die mit uns an der Rennstrecke sind, inklusive einem Chef-Ingenieur, zwei Jungs, die für den Betrieb der Autos verantwortlich sind und ein paar Mechaniker, die an jedem Auto arbeiten. Sie arbeiten mit uns das gesamte Jahr über, es handelt sich also um dieselben Leute. Sie tragen unsere Team-Kleidung, wir statten sie mit allen Pässen aus, sie sind also sehr in das Team integriert und werden als Teil dieses Teams angesehen."

Das geht sogar soweit, dass die Ferrari-Mitarbeiter an den Besprechungen für die Rennstrategie teilnehmen: "Sonntagmorgens hat unser Chefingenieur Dominic Harlow immer ein Meeting mit den Ferrari-Jungs, um durch etwaige Ingenieur-Probleme durchzugehen. Das funktioniert sehr gut, es sind sehr professionelle Leute. Es ist eine sehr problemlose Beziehung."

Beim Integrationsprozess war die Tatsache hilfreich, dass der von Ferrari an Spyker zugeordnete Chefingenieur - Rui de Castro - vielen der "Veteranen" aus Silverstone bekannt ist. Das hängt mit der Tatsache zusammen, dass er früher für Peugeot arbeitete, als das Jordan-Team vor vielen Jahren Motoren der Franzosen einsetzte.

Auch James Key, Technischer Direktor des Teams, kann seinem Kollegen Gascoyne zustimmen: "Es funktioniert sehr gut. Der Motor ist eine sehr gute Einheit und die Ingenieure, mit denen wir zusammenarbeiten, sind sehr professionell und gegenüber den Zielen des Teams aufgeschlossen. Sie akzeptieren unsere Position und verstehen diese sehr gut."

"Sie wissen, dass wir hier sind, um Rennen zu fahren, und wenn die Wasser-Temperatur ein oder zwei Grad zu hoch ist, weil wir mehr Leistung erhalten, da wir die Kühlung etwas reduzieren, dann ist es halt so. Sie sind sich diesbezüglich völlig im Klaren - sie schauen sich die Dinge aus der Perspektive des Teams an. Und sie sind sehr unterstützend. Wir haben viele enge Verbindungen zu Ferrari und es ist eine großartige Beziehung."