• 10.08.2005 10:54

Istanbul noch ein großes Fragezeichen für Toyota

Ralf Schumacher und Jarno Trulli freuen sich auf die Herausforderung der neuen Strecke in der Türkei, die noch viele Fragen aufwirft

(Motorsport-Total.com) - Als Team, welches noch nicht auf allzu viele Daten aus der Vergangenheit zurückgreifen kann, müssten Toyota neue Rennstrecken im Kalender eigentlich entgegenkommen. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich Ralf Schumacher und Jarno Trulli schon auf die bevorstehende Grand-Prix-Premiere am 21. August in der Türkei freuen.

Titel-Bild zur News: Toyota-Frontpartien

Toyota reist mit einem guten Resultat aus Ungarn im Gepäck in die Türkei

"Ich bin dieses Jahr schon einmal in Istanbul gewesen und konnte mir ein bisschen was von der Türkei anschauen", erklärte Schumacher im Vorfeld des Rennwochenendes. "Die Stadt war nett, wir wurden sehr freundlich empfangen und ich hoffe, dass ich etwas mehr Zeit haben werde, mir ein paar Sachen anzusehen, wenn wir dann einmal dort sind. Das 'Istanbul Otodrom' habe ich aber noch nicht gesehen."#w1#

Nach dem ersten Training ist für "Schumi II" alles klar

"Wenn man an eine neue Strecke kommt, benötigt man in der Regel nur ein Training, um sich daran zu gewöhnen. In diesem Fall ist die Strecke für alle neu, daher ist das kein Problem. Simulationen habe ich noch keine gesehen, und Streckengrafiken sind nur Linien auf einem Blatt Papier. Dadurch, dass es einige Hügel gibt, ist alles ein bisschen interessanter als sonst. Die nicht einsehbaren Kurven sind keine Schwierigkeit, aber es wird nicht einfach, den Hügel runter zu bremsen, weil man dabei die Räder blockieren kann. Ich werde daher am Donnerstag mit einem Motorroller eine Runde drehen, um mir die Kurvenfolge einzuprägen. Am Freitag gibt man dann schon das Beste", fuhr der Deutsche fort.

Auch Trulli erwartet "keinen großen Einfluss" auf den Verlauf des Wochenendes durch die neue Strecke: "Man muss halt am Donnerstag um den Kurs gehen und am Freitag in der ersten Session die Kurven lernen. Ab der zweiten Session ist alles ganz normal und der Rest des Wochenendes ist nicht mehr außergewöhnlich. Allerdings haben wir jetzt noch keine Vorstellung davon, wie es dort zu fahren sein wird", gab der Italiener zu Protokoll. "Ich war noch nie in der Türkei und freue mich schon darauf. Immerhin weiß ich eines: Es wird heiß!"

"Die Gegengerade sieht so aus, als würde sie am Ende eine gute Überholmöglichkeit bieten", ergänzte er. "Das Einzige, was ansonsten noch heraussticht, ist, dass gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Das könnten wir im Nacken zu spüren bekommen, weil die meisten Kurven sonst immer in die andere Richtung gehen. Es gibt einige Hügel, aber was die blinden Kurven angeht, sucht man sich einfach am Freitagmorgen die Bremspunkte. Ansonsten müssen wir einfach abwarten."

Als Ausgangspunkt dienen zunächst nur Computerdaten

Die technische Seite aus Toyota-Sicht erläuterte der Leitende Renningenieur Dieter Gass: "Bevor wir an eine neue Strecke kommen, erhält jedes Team eine Computerdatei mit Informationen zur Strecke. Dann führen wir mit spezieller Software Simulationen durch. Zuerst filtert man das zu erwartende Niveau an Anpressdruck heraus und dann forscht man nach der richtigen Getriebeübersetzung. Anschließend geht man etwas mehr ins Detail und man versucht anhand der vorhandenen Daten eine Streckencharakteristik zu erstellen. Damit legt man dann das Setup für das allererste Training fest", sagte er.

"Beim ersten Mal auf einer neuen Strecke kann man am Freitagmorgen unterschiedliche Vorgehensweisen der Teams sehen. In China haben wir beispielsweise vor einem Jahr die richtigen Entscheidungen getroffen, was einen Unterschied ausgemacht hat", so Gass. "Istanbul macht auf uns den Eindruck einer normalen Strecke mit mittlerem Abtrieb, genau wie viele andere auf dem Kalender. Man muss aber die Simulationen erst auf der Rennstrecke verifizieren."

Und weiter: "Natürlich ist Istanbul eine völlig neue Strecke, daher wird zu Beginn so gut wie kein Grip vorhanden sein. Es wird schwierig, schon aus dem ersten Trainingstag Schlüsse zu ziehen. Dennoch muss man am Freitagabend wie immer die Reifenentscheidung treffen. Auf einer neuen Strecke muss man vor allem schnell reagieren können. Generell ist alles eine größere Herausforderung als sonst, aber das macht die Sache auch interessant", fügte der Deutsche an.

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