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Ist Max Mosley zu diktatorisch?
Jacques Regis, Präsident des französischen Automobilsportverbandes, erhebt schwere Vorwürfe gegen Mosley
(Motorsport-Total.com) - Jacques Regis, Präsident des französischen Automobilsportverbandes ('FFSA'), hat in einem Interview mit dem französischen Magazin 'Autohebdo' schwere Vorwürfe gegenüber Max Mosley erhoben. Der Franzose ist der Meinung, dass Max Mosley die demokratischen Grundzüge des Automobil-Weltverbandes FIA nicht ausreichend würdigt und eine diktatorische und damit nicht akzeptable Haltung an den Tag legt. Regis stellt gleichzeitig die im Herbst 2005 zu erfolgende Wiederwahl des Briten in Frage.

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Übertreibt es Max Mosley mit seinem Führungsstil?
"Mosley konsultiert mich nicht und ich habe den Eindruck, dass ich in dieser Beziehung nicht der Einzige bin. Er lebt in seiner eigenen Welt und trifft Entscheidungen alleine mit seiner Mannschaft. Diese stehen mit Sicherheit ganz oben, aber sie ignorieren dabei die Basis. Ein Verband ist ein Zusammenschluss von Klubs und dieser Verband muss die Interessen dieser Klubs verteidigen. Im Moment haben wir es mit einem Verband zu tun, der den Klubs Entscheidungen aufzwingt und seine eigenen Interessen verteidigt. Das ist die Wurzel des Problems."#w1#
In den Augen von Regis könne es nicht sein, dass die FIA international Entscheidungen alleine fällt: "In meinen Augen sollte die FIA die nationalen Klubs repräsentieren und nicht einfach nur seine Energien auf die internationalen Zirkusse konzentrieren, die aus 20 Formel-1-Autos und zehn Rallye-Autos bestehen." Immerhin findet Regis die Idee von Mosley positiv, künftig einen extra Präsidenten für die sportlichen Belange der FIA aufzustellen.
Regis versichert, dass er nicht der Einzige ist, der so denkt wie er. Der Franzose glaubt, dass sich Mosleys Haltung spätestens bei seiner Wiederwahl rächen könnte: "Max Mosley muss seine Politik ändern. Wenn er es nicht tut, dann werden wir den Präsidenten ändern." Regis, selbst Vize-Präsident der FIA, meldet in diesem Zusammenhang jedoch keine Ansprüche auf den Posten des FIA-Präsidenten an, stellt jedoch seine Person in Frage. "Mosley entscheidet alles. Diese Konzentration an Macht können wir nicht mehr länger akzeptieren."
Mosley würde die Probleme der Organisatoren der Rennen nicht berücksichtigen, stattdessen wird er sich Gedanken darüber machen, wie man den Formel-1-Sport kostengünstiger gestalten kann: "Wenn man sieht, auf welche Weise die Formel-1-Teams geführt werden, dann kann ich darüber nur lachen, wenn ich die ganzen Probleme so höre." Regis ist der Meinung, dass in der Formel 1 keineswegs versucht wird, Geld zu sparen. Stattdessen hätten nicht nur die Fahrer "Spielzeuge" wie große Jachten oder Privat-Jets, sondern sogar Teamchefs und vereinzelt auch technische Direktoren.
Das primäre Ziel der Formel 1 müsse es sein, nicht die Kosten zu senken, sondern den Zuschauern, also denjenigen die viel Geld für Eintrittskarten hinlegen, eine bessere Show zu bieten: "Denn wenn wir morgen Rennen ohne Zuschauer haben, dann wird es auch keine Organisatoren der Rennen mehr geben."
Mit seinen äußerst kritischen Worten möchte Regis keinen "Krieg" auslösen, wie er betont, er möchte lediglich zu den wahren Werten der FIA zurückkehren. Er sei seit rund 12 Jahren Mitglied des Weltmotorsportrats und die Dinge würden sich mehr und mehr in eine Richtung entwickeln, die ihm nicht gefalle: "Ich bin mit der Politik nicht einverstanden und ich möchte sie ändern. Das ist alles, was ich damit sagen möchte."

