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Ist Ferrari jetzt endgültig wieder da?
Mit einer beeindruckenden Doppelpole in Magny-Cours bestätigte Ferrari die Form aus den USA - Probleme konnten Schumacher und Massa nicht einbremsen
(Motorsport-Total.com) - Als Michael Schumacher und Felipe Massa den Grand Prix der USA nach Belieben dominierten, wurde dies aufgrund der konservativen Vorgehensweise von Michelin als Eintagsfliege abgestempelt, doch heute in Magny-Cours lieferten die beiden wieder eine sensationelle Performance ab: Die Ferrari-Piloten sicherten sich knapp drei Zehntelsekunden vor Fernando Alonso die erste Startreihe.

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Michael Schumacher war im Qualifying nur knapp schneller als Felipe Massa
Schumacher ließ an seinen Pole-Position-Ambitionen eigentlich nie wirklich Zweifel aufkommen, fuhr schon in der zweiten Session eine halbe Sekunde vor seinem Bruder Ralf überlegen Bestzeit. In der entscheidenden Finalphase brannte er dann eine Zeit von 1:15.493 Minuten in den Asphalt - was von seinem Teamkollegen beinahe geschlagen worden wäre: Massa kam im allerletzten Moment bis auf 17 Tausendstelsekunden an die Bestzeit heran.#w1#
Schumacher von erster Reihe überrascht
"Ich bin sehr glücklich", sagte Schumacher im Anschluss an dieses spannende Finale. "Mehr als die Pole Position mit Felipe neben mir könnte man sich gar nicht wünschen! Ich muss zugeben, dass ich angesichts dieses Resultats ein bisschen überrascht bin, vor allem nach unseren Problemen im Freien Training am Morgen, denn dadurch hatten wir kaum Referenzpunkte. Ich möchte mich bei den Mechanikern bedanken, die einen fantastischen Reparaturjob gemacht haben."
Das Geheimnis sah der Deutsche in den Reifen: "Die Bridgestones funktionieren sehr gut", zeigte er sich mit dem Pneuhersteller zufrieden. "Es ist großartig, das Qualifyingergebnis von Indianapolis hier zu wiederholen, aber ich möchte das nun auch mit dem Rennergebnis machen, denn es ist wichtig, dass wir so viele Punkte wie möglich mit nach Hause nehmen. Unser Ziel für morgen ist jetzt sowieso klar: Wir wollen das Rennen gewinnen!"
Auch bei Massa lief nicht alles ohne Schwierigkeiten ab: "Ich hatte am Morgen ein Kupplungsproblem, das zwar behoben werden konnte, aber nur ganz kurz vor dem Beginn des Qualifyings. Danke an meine Crew, dass sie das Auto noch rechtzeitig fertig bekommen haben", so der Brasilianer. "Das Auto läuft gut und ist - genau wie die Bridgestone-Reifen - konkurrenzfähig. Ich freue mich sehr über meine zweite erste Startreihe hintereinander, meine dritte in dieser Saison."
Neue Reifen könnten im Rennen entscheiden
Und weiter: "Morgen wird es im Rennen einen großen Unterschied machen, ob man neue Reifen hat oder nicht, daher bin ich gespannt, wer auf diesen Vorteil bisher am Wochenende Rücksicht genommen hat. Im Training waren wir auf gebrauchten Reifen konkurrenzfähig. Ich hoffe, dass wir bei den morgigen hohen Temperaturen eine gute Pace beibehalten können, denn wir wollen vorne bleiben und das Rennen für uns entscheiden", teilte Massa mit.
Entscheiden wird vermutlich schon der Start, denn Experten gehen davon aus, dass Alonso das etwas bessere Rennauto haben wird - wie schon im Vorjahr, als er im Rennen in seiner eigenen Liga fuhr und nie in Gefahr geriet. Sollten Schumacher und Massa den Renault jedoch hinter sich halten können, hätten sie die Möglichkeit, von vorne alles zu kontrollieren. Eventuell könnte Massa dann sogar Alonso abschirmen und Schumacher eine Soloflucht ermöglichen.
Brawn dankt Bridgestone für Fortschritte

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Bridgestone war heute das Geheimnis hinter Ferraris großem Erfolg Zoom
Als "sehr aufregend" empfand Ross Brawn, Technischer Direktor des Teams, das Qualifying, "und es diente als ein Hinweis auf den Fortschritt, den Bridgestone an der Reifenfront gemacht hat. Wir haben in Indianapolis gesehen, dass wir uns in einer sehr starken Situation befinden, die wir den Reifen zu verdanken haben, und dieser Trend hat sich hier fortgesetzt, was sehr ermutigend ist. Schlüssel zum Erfolg wird wegen der Hitze die Konstanz der Reifen sein."
"Was das Feuer am Auto von Michael am Morgen betrifft, so denken wir, dass etwas überschüssiges Benzin in den Auspuff gekommen ist und das Feuer verursacht hat. Dann hatten wir ein Problem mit dem Feuerlöscher, was bedeutete, dass wir das Feuer nicht schnell genug löschen konnten, wie wir dies eigentlich hätten tun sollen. Aber mit dem Auto ist alles in Ordnung", relativierte er noch einmal die Gefahr eines drohenden Motorwechsels.
Was die Chancen im Rennen angeht, wollte sich Brawn jedoch noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Im Moment ist es schwierig zu beurteilen, welche Strategien unsere Gegner in Bezug auf die Länge der Abschnitte gewählt haben. Nun werden wir unsere Berechnungen auf Basis dessen, was wir in der Qualifikation gesehen haben, durchführen. Dann werden wir eine Vorhersage dessen versuchen, was im Rennen auf uns zukommen könnte."
Todt hofft nun auch auf ein starkes Rennen
"Morgen", fügte Teamchef Jean Todt an, "wird es auf dem Grid schön sein, die zwei Ferraris zum dritten Mal in dieser Saison in der ersten Reihe zu sehen. Ein großes Dankeschön geht an Bridgestone, die uns mit außergewöhnlichen Reifen für das Qualifying ausgerüstet haben. Das Team hat wirklich exzellente Arbeit geleistet, reparierte die Autos nach den Problemen, die wir im letzten Freien Training hatten. Uns allen ist aber bewusst, dass lediglich das Ergebnis des Rennens für die Meisterschaft zählt."
Nun strotzt der Franzose für seinen Heim-Grand-Prix vor Zuversicht: "Beide Autos in der ersten Reihe stehen zu haben bedeutet, dass wir uns in der bestmöglichen Situation befinden, morgen ein gutes Ergebnis einzufahren, aber wir wissen auch, dass die Schlüsselfaktoren den Unterschied ausmachen werden: die Zuverlässigkeit, die Konstanz der Reifenleistung, die Strategie und die Art und Weise, wie das Team mit den Boxenstopps umgeht", meinte Todt abschließend.

