• 17.11.2013 17:39

  • von Timo Pape

Inoues erster Fauxpas: Pferderennen statt Motorsport

Taki Inoue ging als junger Mann nach England, um Rennfahrer zu werden - allerdings fand er sich fälschlicherweise beim Pferderennen wieder

(Motorsport-Total.com) - Taki Inoue, der nach eigenen Angaben schlechteste Rennfahrer aller Zeiten, hat sein Leben einer Sache gewidmet, für die er wohl einfach nicht geboren ist - dem Motorsport (hier zur Vorgeschichte). Den ersten Schritt in diese Richtung, der später ja immerhin kurzzeitig in die Formel 1 führte, machte der Japaner als junger Mann, indem er nach Großbritannien ging, um das Rennfahren zu erlernen. Allerdings lief - wie auch später in seiner verkorksten Karriere - nicht alles rund.

Titel-Bild zur News: Taki Inoue

Taki Inoue nimmt sich selbst nicht allzu ernst - das war offenbar schon früher so Zoom

"Es ist wahr, dass ich eine Rennschule in England besucht habe - irrtümlicherweise ging es aber vielmehr um Pferderennen als um einen Ort für Rennfahrer", erinnert sich Inoue über das ihm widerfahrene Pech, das ihm offenbar schon früher hold war. "Ich konnte das einfach nicht glauben! Ich wollte auf eine Rennfahrerschule, ich hatte doch keine Ahnung vom Pferderennsport."

Die Weichen für das Missverständnis stellte sein mieses Englisch: "Ich hatte nach Rennsport gefragt und wurde nach Newmarket geschickt. Ich war schon sehr verwirrt, wie ich da hinkommen sollte, als man mir sagte, ich solle den 'National Express' nehmen. Ich dachte, das wäre ein Bus, aber man erzählte mir, es sei ein 'Coach' (englisch für sowohl Bus als auch Kutsche; Anm. d. Red.). Mein Englisch war erbärmlich und ich war total verwirrt."

"Ich war überrascht, dass er nicht einfach ja gesagt hat, um mich endlich loszuwerden." Taki Inoue

"Ich musste vorn sitzen, damit mir der Busfahrer sagen konnte, wo ich auszusteigen hatte. Bei jedem Halt habe ich gefragt: 'Sind wir schon da?' Ich war überrascht, dass er nicht einfach ja gesagt hat, um mich endlich loszuwerden! Ich war wie Shrek: 'Sind wir schon da?' - 'Noch nicht'. 'Sind wir jetzt da? - Noch nicht.' Es war eine lange Fahrt... Und dann kommst du da an, und es geht um Pferderennen und nicht um Autorennen! Dann ging ich stattdessen nach Snetterton (Rennstrecke in der Nähe von Norwich; Anm. d. Red.)."

Großbritannien: Schönes Wetter, gutes Essen

An seiner neuen Heimat Großbritannien hatte Inoue nicht viel auszusetzen: "Ich dachte eigentlich immer, das Wetter ist doch ganz gut! Es ging mir eigentlich nie auf den Keks. Ich wusste vorher nicht, dass sich die Leute immer über das britische Wetter beklagen. Für mich war das normal; in Japan haben wir Taifune und viel Regen, also fand ich das in Großbritannien eigentlich ganz okay", muss der mittlerweile 50-Jährige zugeben.

"Ich hatte es satt, ständig Kühe zu zählen. Es gab einfach sonst nichts anderes zu tun in Norfolk." Taki Inoue

Gestört hat ihn nur etwas anderes: "Ich hatte es satt, ständig Kühe zu zählen. Es gab einfach sonst nichts anderes zu tun in Norfolk. Wenn ich nicht gerade gefahren bin, saß ich in meinem Boliden und beobachtete die anderen Autos. Aber auf der anderen Seite der Strecke waren einfach so viele Kühe! Wenn eine Kuh in die eine Richtung schaut, machen es ihr alle anderen Kühe nach. Die Kühe kannten die ganzen jungen Rennfahrer ziemlich gut."


Taki Inoue

In kulinarischer Hinsicht habe Inoue nie etwas auszusetzen gehabt: "Damals beschwerten sich viele über das britische Essen, aber ich fand es gut. Pommes sind toll. Kebab war mein Lieblingsessen dort, aber dann kamen direkt die Pommes." Steaks oder Garnelen habe er sich hingegen leider nie leisten können: "Für mich gab es immer Käse und Essiggurken, das war am billigsten."