• 05.11.2013 12:50

  • von Timo Pape

Inoue: "Lotus braucht einen jungen Tiger"

Laut Taki Inoue fehlt es der modernen Formel 1 an aufregenden Fahrern, wie er selbst einer war - Ein Comeback von Rubens Barrichello hält er für "Bullshit"

(Motorsport-Total.com) - Taki Inoue, der selbsternannte schlechteste Formel-1-Fahrer aller Zeiten (siehe Vorgeschichte), ist der festen Überzeugung, dass Lotus sein zweites Cockpit für 2014 mit einem wirklich besonderen Fahrer besetzen muss. Mit Nico Hülkenberg steht eigentlich ein Hochkaräter ganz oben auf der Wunschliste des Teams aus Enstone. "Für Hülkenberg sieht es so aus, als würde er sein aktuelles Team verlassen", stellt der Japaner fest, lässt aber offen, wie er das findet: "Für mich braucht Lotus einen aufregenden Fahrer. Einen Superstar oder einen jungen Tiger."

Titel-Bild zur News: Taki Inoue

Taki Inoue sorgte 1994 und 1995 für einige skurrile Momente in der Königsklasse Zoom

"Zu viele Fahrer sind einfach langweilig. Es gibt da draußen im Moment einfach nichts Besonderes mehr. Wir wollen jemanden sehen, der ins Auto springt und einfach schneller ist", so Inoue. "Unglücklicherweise gibt es kein Cockpit für Taki Inoue!", platzt es aus dem ehemaligen Piloten heraus. "Selbst Rubens (Barrichello; Anm. d. Red.) spricht über ein Comeback - was für ein Bullshit! Wenn der zurückkommt, sollte ich das vielleicht auch tun."

Inoue scheint kurzzeitig vergessen zu haben, dass Barrichello mit 324 Rennteilnahmen der Rekordhalter in der Formel 1 ist und elf Siege holte, während er selbst in 18 Rennen nach eigener Angabe kein einziges Überholmanöver zustande gebracht hat. "Natürlich braucht die Formel 1 aber einen brasilianischen Fahrer; das bedeutet, dass Felipe (Massa; Anm. d. Red.) doch eigentlich ein neues Cockpit finden sollte, nachdem er so eine lange Zeit bei Ferrari war", findet Inoue.

Sobald bei Lotus eine Entscheidung gefallen ist, erwartet sich der Japaner noch einmal ordentlich Bewegung auf dem Transfermarkt: "Das ausschlaggebende Cockpit ist jenes bei Lotus - vorher wird niemand irgendetwas anderes unterschreiben." Hülkenberg würde durch den Wechsel nach Enstone einen freien Platz bei Sauber hinterlassen, "und die haben sich in den vergangenen Rennen deutlich gesteigert. Ich habe schon ein paar Manager gesehen, die versucht haben, ihre Schützlinge dort zu parken."

"Das ausschlaggebende Cockpit ist jenes bei Lotus - vorher wird niemand irgendetwas anderes unterschreiben." Taki Inoue

Inoue bedauert allerdings, dass derzeit kein attraktiver japanischer Fahrer in den Startlöchern steht: "Das macht die Dinge in Japan nicht einfacher, aber wir sehen auch andere bekannte Japaner in der Formel 1. Bei Lotus gibt es zum Beispiel den Ingenieur Komatsu-san - der ist ein sehr berühmter Ingenieur in Japan. Bis zum nächsten japanischen Formel-1-Fahrer ist und bleibt er der Superstar. Vielleicht sehen wir in den nächsten Jahren ja mal wieder einen japanischen Piloten..." Da bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass es nicht Taki Inoue sein wird.


Taki Inoue