Indien vor Aus? Mallya attackiert "engstirnige" Steuerbehörden

Force-India-Teamchef Vijay Mallya kritisiert nach den Absage-Gerüchten um sein Heimrennen die Steuerbehörden und fürchtet, dass Indien eine Chance auslässt

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Indien steht nach nur zwei Ausgaben bereits wieder auf der Kippe. Schuld sind nicht mangelnde Besucherzahlen oder die Anlage in Noida, sondern die indischen Steuergesetze. Diese könnten dazu führen, dass das Rennen noch dieses Jahr aus dem Kalender fliegt - auch der Grand Prix 2014 steht derzeit auf wackeligen Beinen.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Mallya zeigt sich nach den Indien-Absagegerüchten entrüstet Zoom

Während der Präsident des indischen Motorsportverbandes, Vicky Chandhok, ein mögliches Aus mit einem überfüllten Formel-1-Kalender 2014 argumentiert und von den Steuerproblemen nichts wissen will, nützt Force-India-Teamchef Vijay Mallya nun die Gelegenheit, um die Steuerbehörden in seiner Heimat zu attackieren.

Steuerbehörden "ein schwieriger Haufen"

Hintergrund: Mallyas Fluglinie Kingfisher kämpft seit langem mit großen finanziellen Problemen, die er auf die Belastungen zurückführt. "Es gibt ein Problem mit den indischen Steuerbehörden, sie sind ein schwieriger Haufen", kritisiert er gegenüber 'ESPN F1'.

"Ihre Logik ist es, dass bei 19 Rennen und einem in Indien alle Formel-1-Einnahmen Gegenstand der indischen Steuern sind", erklärt er. "Das mag zwar für einen engstirnigen, indischen Steuereintreiber gerechtfertigt sein, aber wir müssen ihnen erklären, dass Indien nicht das einzige Land ist, das ein Formel-1-Rennen austrägt. Es gibt andere Länder, die das seit Jahrzehnten machen und keine solchen Forderungen stellen."

Verkennt Indien die Formel-1-Chance?

Tatsächlich bestehen die indischen Behörden darauf, dass Fahrer und Teams ein 19tel ihrer jährlichen Einkünfte in Indien versteuern, weil Indien schließlich einen von 19 Grands Prix stellt. Mallya findet, dass dies die Zerrissenheit seines Heimatlandes auf den Punkt bringt: "Die Regierung will, dass Indien ein modernes, lebendiges Land ist, dessen Potenzial von der globalen Gesellschaft und Wirtschaft wahrgenommen wird. Das irrationale Verhalten der Steuereintreiber ist da aber keine große Hilfe."

Zumal das Rennen für seine Heimat laut Mallya eine große Chance darstellt: "Wir haben eine fantastische Strecke, die Fahrer und Teams lieben. Indien ist ein Land mit großem Potenzial - hier leben 1.3 Milliarden Menschen, 50 Prozent davon sind jung. Für die Zukunft der Formel 1 gibt es keine bessere Umgebung."