• 27.01.2004 09:39

  • von Marco Helgert

Indien: Neuer Streit ist entfacht

Die Formel 1 in Indien - der Machtkampf der Provinzen Maharashtra und Andhra Pradesh ist wieder neu enflammt

(Motorsport-Total.com) - Indien unternimmt seit einigen Monaten große Anstrengungen, um in naher Zukunft ebenfalls einen Formel-1-Grand-Prix austragen zu dürfen. Doch der Streit um einen geeigneten Austragungsort wurde offenbar noch nicht beigelegt. Dabei ist diese Meinungsverschiedenheit nur eine unter vielen, denn schon zuvor gab es im asiatischen Staat Machtrangeleien.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone möchte die Formel 1 nach Indien bringen - Ort noch unbekannt

Alles begann damit, dass Indien zwei Motorsportverbände hat, die beide das Recht für sich beanspruchten, ein Formel-1-Rennen auf die Beine zu stellen. Die Verhandlungen mit der FOM und Bernie Ecclestone führte bisher die MAI (Motorsports Association of India), doch von der indischen Regierung wird die FMSCI (Federation of Motor Sports Clubs of India) als offizielle Institution angesehen.#w1#

MAI und FMSCI haben sich zumindest untereinander geeignet, sodass Hyderabad die Verhandlungen mit Ecclestone begann. Alles schien voran zu gehen, die Vertragsunterzeichnung wurde in der Öffentlichkeit als Formsache verkauft. In Indien war dabei offenbar noch gar nicht klar, dass Hyderabad der Austragungsort sein wird.

Am gestrigen Montag überraschte Sushil Kumar Shinde, Ministerpräsident der Region Maharashtra, mit der Ankündigung, eine Formel-1-Delegation werde in seine Regierungsregion reisen, um über einen Formel-1-Grand-Prix in Mumbai zu verhandeln. Nach Informationen der indischen Presse hat Mumbai jedoch nur Kontakte zu einem Formel-1-Team. Für Hyderabad war dies dennoch ein Schlag ins Gesicht. Die Gegenreaktion ließ nicht lange auf sich warten.

Chandrababu Naidu, Regierungschef der Provinz Andhra Pradesh, erklärte, dass Hyderabad bei den Vorbereitungen weit vorausliege. "Eines möchte ich klar stellen: Die Formel 1 geht nicht nach Mumbai", so Naidu in der 'India Times'. "Karnataka und Maharashtra haben nun den Mut aufgebracht, mit uns zu kämpfen, aber wir sind den anderen weit voraus."

Angesichts der immer wieder aufflammenden Machtstreitigkeiten könnte sich die Formel-1-Premiere in Indien verschieben. Solange die innenpolitischen Querelen nicht beigelegt sind, ist Bernie Ecclestone gut beraten, von einem Vertragsabschluss mit einer Seite der streitenden Parteien abzusehen.