• 12.01.2006 16:54

  • von Marco Helgert

Illien: V8-Motoren lassen Kosten steigen

Nach Ansicht von Ilmor-Mitgründer Mario Illien werden die neuen V8-Triebwerke ein gestecktes Ziel verfehlen: die Kostensenkung

(Motorsport-Total.com) - Beim Automobilweltverband FIA fand in den vergangenen Jahren ein Wort besonders häufig Anwendung, wenn es um die Formel 1 ging: Kostensenkung. Doch mit dem Wechsel von 3-Liter-V10- auf 2,4-Liter-V8-Triebwerke stiegen gerade die Ausgaben für die Entwicklung enorm an. Ein positiver Kosteneffekt kann sich also nur auf Dauer etablieren.

Titel-Bild zur News: Mario Illien

Illien glaubt nicht an Kosteneinsparungen durch die V8-Aggregate

"In der Theorie erschien es möglich, Kosten zu sparen, in dem man gezwungen ist, denselben Motor für zwei Rennen einzusetzen", so Ilmor-Mitgründer Mario Illien in der 'Autosprint'. Doch letztendlich sei von diesem Einsparungspotenzial nicht viel geblieben. "Es wurde nur sehr wenig Geld gespart, denn wir mussten dennoch knapp einhundert Motoren in der Saison bauen, speziell für das Testen."#w1#

Der Schritt zu den neuen V8-Triebwerken wird diesen Effekt nach Illiens Ansicht noch verstärken. "Die Motoren mit 2.400 Kubikzentimetern sind die teuerste Art, die Leistung in der Formel 1 zu reduzieren", so sein hartes Urteil. "Mit diesen V8-Motoren wird es keine Einsparungen geben, und bei den neuen Entwicklungsprogrammen können wir sehr hohe Kosten erwarten."

Gerade der Anfang mit den neuen Aggregaten sei aufwendig und teuer. "Es wird zunächst keinen Mangel an technischen Problemen geben, daher wird es notwendig sein, viele Motoren zur Verfügung zu haben", so der 56-Jährige. "Nur danach kann man eine Art Stabilität finden." Ein Sparen wäre nach Ansicht von Illien nur möglich gewesen, wenn man die bisherigen V10-Motoren mit anderen Mitteln gedrosselt hätte.