Ideale Fahrerkombination? Vettel: "Hamilton und Rosberg!"
Der Red-Bull-Pilot über das Mercedes-Duo, Fernando Alonso, seinen zukünftigen Teamkollegen, seinen Mathe-Lehrer und einen Gaumenschmaus
(Motorsport-Total.com) - Trotz der 46 Punkte Vorsprung auf Fernando Alonso - was fast zwei Siege gegenüber zwei Nullnummern bedeutet - sei für Sebastian Vettel nach eigenen Angaben in der Weltmeisterschaft noch nichts entschieden. "Mein Mathe-Lehrer wäre stolz auf mich, wenn ich jetzt rechne und sage: 'Solange es insgesamt noch mehr Punkte zu holen gibt als jetzt schon auf dem Konto habe, ist der Vorsprung keine Garantie, dass ich den Titel auch hole'", betont Vettel gegenüber der 'Bild' und fügt hinzu: "Wenn ich in den nächsten Rennen rausfliege, sind die anderen vor mir."

© Red Bull
Sebastian Vettel: Ein Prosit auf den Spa-Sieg, aber noch nicht auf den Titel Zoom
Die Vergangenheit lehrte dem Heppenheimer: "Es kann immer Ausfälle geben oder ich kann Fahrfehler machen." Soweit denke Vettel aber nicht, "weil gerade dann die Gefahr besteht, Punkte zu verschenken", hebt er hervor: "Wenn ich mit dem Gedanken ins Rennen gehe, dass der Vorsprung vielleicht nicht reicht, dann kracht es sowieso." Beim Saisonfinale 2012 in Brasilien wurde der Red-Bull-Pilot Opfer des ungestümen Bruno Senna, der den Deutschen umdrehte und ihm beinahe den Titel kostete. Am Ende ist noch mal gut gegangen, dennoch ist Vettel aufgrund solcher Erlebnisse gewarnt.
Weniger Bange ist dem 26-Jährigen sein neuer Stallgefährte in der kommenden Saison. "Wenn ich nächstes Jahr von meinem neuen Teamkollegen richtig einen auf den Deckel bekomme, macht mich das nur stärker", gibt sich Vettel kämpferisch. Der Andeutung, der mögliche Webber-Nachfolger Daniel Ricciardo sei nicht in der Lage, den Deutschen anzustacheln, entgegnet er: "Die Frage ist doch, wann ist jemand eine Rakete und wann nur ein Nachwuchsfahrer. Ein Nachwuchsfahrer kann schnell eine Rakete werden, wenn er die Chance bekommt, sich zu beweisen."
Im Team sollte man an einem Strang ziehen
Den Poker um den neuen Teamkollegen habe Vettel nicht so intensiv verfolgt, wie der dreimalige Weltmeister betont. "Als Fan interessiert mich das vielleicht", sagt er. "Aber ich will sowieso immer vor den anderen ins Ziel kommen. Egal ob, sie in einem roten, schwarzen oder sogar im gleichen Auto fahren." Darauf angesprochen, wie viel "Hass" unter Teamkollegen erträglich für das Team sei, entgegnet der Heppenheimer: "Hass ist ein starkes Wort. Richtig hassen tut man sich ja meistens nicht."
Die Teamarbeit stehe über allem. "Wenn man sich nicht mag, wird es erst dann ein Problem, wenn man nicht an einem Strang zieht", sagt Vettel und nimmt sich und Mark Webber als Beispiel, um etwas klarzustellen. "Da wurde auch immer behauptet, dass wir uns nicht ausstehen können. Aber die Leute können das von außen nicht beurteilen, unser Verhältnis ist absolut professionell", bekräftigt er.
Vettels ideale Fahrerkombination: Hamilton und Rosberg
Wenn Vettel Teamchef wäre, dann würde seine ideale Fahrerkombination wie folgt aussehen: "Hamilton und Rosberg! Ich glaube, die Fahrerkombination von Mercedes ist aktuell eine der stärksten. Die beiden harmonieren sehr gut, pushen sich gegenseitig", zollt der Deutsche dem Duo Respekt. Zu einer spekulierten Kombination Vettel-Alonso könne er hingegen nichts sagen. "Ich kenne Fernando nicht persönlich. Im Grunde weiß ich nicht mehr über ihn als alle anderen Leute. Wie er als Teamplayer tickt, kann ich nicht beurteilen."
Nach dem Sieg in Spa und der deutlichen Führung in der Fahrerwertung gönnte sich der Red-Bull-Pilot zur Belohnung einige Waffeln. "War super lecker! Mit viel Vanille-Eis, Schokosauce und viel Sahne!", schwärmt Vettel über den Gaumenschmaus. "Ich muss aber aufpassen, dass ich nicht zu viel davon esse. Sonst ist mein Ingenieur in Monza sauer, wenn ich auf die Waage steige!" Bis zum Großen Preis in Italien (06. bis 08. September 2013) sind es noch knapp zwei Wochen. Bis dahin sollte er die Waffeln verdaut haben - möglicherweise sogar eher als die Konkurrenten den Vettel-Sieg in Belgien.

