"Iceman" kommt motiviert aus der Sommerpause zurück
In den verbleibenden sechs Rennen will Kimi Räikkönen die 26 Punkte Rückstand in der WM aufholen: "Vielleicht habe ich ja jetzt mal Glück..."
(Motorsport-Total.com) - Zwar könnten ihre Heimatländer Spanien und Finnland nicht gegensätzlicher sein, doch von der Mentalität her sind sich die beiden großen Titelaspiranten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen nicht unähnlich: stoisch ruhig, zielstrebig, cool. Dennoch werden "Magic", wie der derzeitige WM-Leader von seinen Fans genannt wird, und der "Iceman" bestimmt keine Freunde mehr.

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Hat den WM-Titel 2005 noch lange nicht zu den Akten gelegt: Kimi Räikkönen
Unsere Kollegen von der 'Bild am Sonntag' interviewten Räikkönen in der Sommerpause der Formel 1, fragten ihn dabei auch, was er von seinem Konkurrenten hält. Antwort: "Was soll ich sagen? Ich kenne ihn doch nicht", meinte der McLaren-Mercedes-Pilot achselzuckend. Sollte Alonso schlussendlich den WM-Titel gewinnen, wäre er der Letzte, der mit dem 24-Jährigen feiern würde, zeigte er sich gar nicht erst um Diplomatie bemüht.#w1#
Allerdings hat Räikkönen ohnehin Zweifel daran, dass er die Weltmeisterschaft schon abschreiben muss: "Man hat ja in Ungarn gesehen, wie schnell was passieren kann. Ich habe einiges Pech gehabt mit meinen Ausfällen. Vielleicht habe ich ja jetzt mal Glück und er ein bisschen Pech, dann kann ich ihn noch packen", so der Finne, der sich in der Sommerpause von den frustrierenden Ausfällen erholen und in Istanbul stärker denn je zurückkehren kann.
Am Material sollte er nicht scheitern, den Faktor Zuverlässigkeit einmal ausgeklammert: "Ich habe ein starkes Auto und den besten Motor, den ich je gefahren bin", sagte Räikkönen. "Leider hat mich die Technik dreimal im Stich gelassen. Das ist ärgerlich." Damit, als schnellster Fahrer der Saison eventuell nicht Champion zu werden, hätte er aber kein unüberwindbares Problem: "Wenn Renault Weltmeister werden sollte, dann hätten sie den Titel verdient. Es ist ein gutes Team", gab er zu Protokoll.
Teamchef Ron Dennis betonte im McLaren-Mercedes-Magazin 'Racing Line' indes, dass der MP4-20 das "konstanteste und konkurrenzfähigste" Rennauto seiner Generation sei, aber: "Unser Prozentsatz an Siegen spiegelt die Wahrheit wider, dass wir es nicht geschafft haben, das Potenzial immer zu maximieren", so der Brite. Dabei verwies er auf Pannen wie "technische Defekte, Fahrfehler oder andere Gründe", die man in den verbleibenden Rennen in den Griff bekommen müsse.

