• 24.11.2013 16:40

  • von Roman Wittemeier

Hülkenberg zittert weiter: "Nicht die beste Situation"

Die Zukunft von Nico Hülkenberg ist nach wie vor unklar: Drei Optionen gibt es, aber keine ist unabhängig von finanziellen Voraussetzungen

(Motorsport-Total.com/Sky) - Die Formel 1 geht ins letzte Rennen der Saison. Für Nico Hülkenberg wird es eine Fahrt ins Ungewisse. Der bisherige Sauber-Pilot weiß noch immer nicht, in welchem Auto er in der Saison 2014 sitzen wird - und ob überhaupt. "Ich habe auf der Strecke genug bewiesen, dass ich die Chance verdiene, hier zu sein und irgendwann hoffentlich um Siege zu kämpfen. Ich liebe meinen Job, ich liebe die Formel 1", sagt der Emmericher.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Blick in Richtung 2014: Wendet sich Nico Hülkenberg von Sauber ab? Zoom

"Natürlich möchte ich auch in Zukunft in der Formel 1 fahren. Ich denke, es gibt eine gute und realistische Chance, dass ich das auch tun werde", gibt sich Hülkenberg bezüglich seiner Zukunft selbstbewusst. Das Problem: Möglichkeiten gibt es, absolute Sicherheit aber noch nicht. "Das zeigt, in welch bedenklicher Situation sich die Formel 1 befindet. Der Sport wird zurzeit eher von finanziellen Dingen geprägt. Das sollte nicht sein. Auch die Fahrer werden in Mitleidenschaft gezogen", erklärt Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Auch die Österreicherin steckt im Dilemma. Kaltenborn weiß, dass Hülkenberg dem Team sportlich auch 2014 helfen würde. Der Deutsche wäre in der Lage, die nötigen Punkte einzufahren, die Sauber in eine bessere Position in der WM brächten. "Von den Platzierungen hängen einige Millionen mehr oder weniger ab. Leider muss man aber auch sagen, dass das Kostenniveau in der Formel 1 so hoch ist. So schlimm das auch klingen mag: das macht nicht viel aus. Da muss mehr geschehen", so Kaltenborn.

"Wenn man nicht einmal mehr finanziell konkurrenzfähig sein kann, wenn man zwei Plätze nach oben klettert, dann muss man sich über die Kosten Gedanken machen", appelliert die Sauber-Teamchefin. "Es ist aus meiner Sicht nicht die gesündeste und beste Situation, dass jemand wie ich, der nicht ein paar Millionen gute Gründe hat, sich nach einem Job für kommendes Jahr umsehen muss. Aber es gibt Teams, die schätzen, was ich mache. Sie nehmen auch Fahrer ohne großes Budget, darum bin ich optimistisch", sagt Hülkenberg.

Chancen 2014: Sportlich kaum einzuschätzen

Optimistisch stimmt den 26-Jährigen, dass es ernsthaftes Interesse seitens Sauber, Lotus und Force India gibt. Gedämpft wird die Stimmung durch die Tatsache, dass bei allen Teams gewisse Voraussetzungen für eine Verpflichtung erfüllt sein müssen. "Lotus muss das finanzielle Paket mit dem neuen Investor erst einmal in den Griff bekommen, und wie ich gehört habe, ist das noch nicht passiert. Es geht darum, einen guten Deal zu finden - ein Deal, wo auch die Umstände für mich attraktiv sind, und wo man denkt, dass es ein konkurrenzfähiges Paket sein wird", so Hülkenberg.

"Es ist ähnlich wie in diesem Jahr: Ich bin zu Sauber gekommen, weil ich gute Dinge erreichen wollte - und dann haben wir uns zu Beginn in einer schlechten Situation wiedergefunden. Wir waren ziemlich weit davon entfernt, wo ich gehofft habe. Es ist schwierig. Man kann nicht wirklich etwas wissen, es gibt viele Fragezeichen", beschreibt der Emmericher seine Schwierigkeiten bei der Einschätzung aller Optionen.

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Die Formel-1-Klasse des Jahres 2013: Einige werden die Farben wechseln Zoom

"Wir kommen in eine neue Ära und man kann die diesjährige Performance nicht als relevant für das kommende Jahr betrachten, weil es so ein Unterschied ist. Man möchte nicht in dem Loch des Denkens verloren gehen bei all den Szenarien: Manchmal muss man auch auf sein Bauchgefühl hören, spontan sein, die Augen schließen und es einfach tun", sagt Hülkenberg, der womöglich in den kommenden Tagen etwas mehr zu seiner Zukunft verkünden wird.

Auch bei Sauber will man bald Klarheit haben. Es heißt, dass die Vorstellung der Fahrerpaarung 2014 bereits in der kommenden Woche kommuniziert werden könnte. Vor allem Pastor Maldonado werden gute Chancen eingeräumt. Die Familie des Venezolaners war zuletzt auffällig oft im Sauber-Umfeld zu sehen. "Wir haben einige Optionen. Wir haben es bisher unterlassen, einzelne Namen zu kommentieren. Damit fangen wir jetzt auch nicht an", blockt Kaltenborn ab.