• 24.05.2015 20:39

  • von Dominik Sharaf

Hülkenberg verzeiht Alonso: "Sonst hätte ich Punkte geholt"

Force India sammelte in Monaco dank Sergio Perez sechs WM-Zähler, musste sich aber über das Pech des im Rennen ähnlich schnellen Deutschen ärgern

(Motorsport-Total.com) - Bisher ärgerte sich Nico Hülkenberg in der Saison 2015 immer darüber, dass sein Force India nicht schnell genug war. Beim Monaco-Grand-Prix am Sonntag fluchte der Emmericher deshalb, weil es ihm zu schnell ging: Nach nur wenigen Hundert Metern war das Rennen gelaufen, als Fernando Alonso ihn in der Mirabeau-Kurve bei einem übereifrigen Überholversuch in die Bande schickte, einen Stopp zum Wechsel des Frontflügels provozierte und es verunmöglichte, besser als Platz elf abzuschneiden.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Pechvogel: Nico Hülkenberg musste in Monaco kräftig einstecken Zoom

Im Gespräch mit 'Sky Sports F1' beklagt Hülkenberg, dass er nach dem Vorfall mit dem McLaren-Star mehr in die Rückspiegel und auf blaue Flaggen achten musste als auf sein Vorankommen: "Mein Rennen war rasch vorbei. Wenn die Führenden überrunden, dreht sich die Abwärtsspirale. Wir hatten gutes Tempo, sind aber nur noch hinterhergehechelt - sonst hätte es für beide Autos Punkte gegeben", trauert er den ersten Zählern seit dem Saisonauftakt in Melbourne nach.

Die Szene wertet Hülkenberg als normalen Rennunfall und stützt damit die Kritik des Spaniers, der die Strafe als "willkürlich" bezeichnete. "Fernando verliert beim Anbremsen das Heck, er berührt mich und dieser kleine Tick reicht, um mich in die Mauer zu schicken. Ich konnte nichts mehr machen", so der Force-India-Pilot, der seinem Kontrahenten keine Vorwürfe macht. "Ich habe ihm Platz gelassen, indem ich spät eingelenkt habe. Er war einen Tick vorne, aber das ist Motorsport."

Zufriedener war Sergio Perez mit seinem siebten Platz, seinem dritten Punktergebnis im Jahr 2015. "Ich bin sehr glücklich. Es war ein normales Rennen ohne besondere Vorkommnisse, was in Monaco eigenartig ist", meint der Mexikaner. "Ich bin größtenteils alleine gefahren, weil meine Vorderleute eine Lücke reißen konnten und ich genügend Abstand zu den Autos hinter mir hatte. Es war schwierig, sich 78 Runden zu konzentrieren, aber nach dem Safety-Car hatte ich auf Supersoft meinen Spaß." Um noch Kimi Räikkönen im Ferrari zu überholen, reichte es aber nicht.


Fotos: Force India, Großer Preis von Monaco


Positiv fällt auch die Monaco-Bilanz des Vijay Mallya aus, was offenbar nicht nur an den Party des selbsternannten "King of the good times" und Teamchefs liegt: "Uns gelingt es hier immer wieder zu glänzen. Sergio sollte stolz sein, dass er zum ersten Mal in seiner Karriere Punkte in Monaco gesammelt hat. Es tut mir sehr leid für Nico. Er wäre genauso schnell wie Sergio gewesen und hätte sicher auch Zählbares mitgenommen", erklärt Mallya.