Hülkenberg träumt vom ersten Sieg mit Sauber

In Brasilien durfte er mit Force India das Feld lange anführen, in Melbourne hofft Nico Hülkenberg mit Sauber auf ein ähnliches Erlebnis - Vielleicht sogar der Sieg?

(Motorsport-Total.com) - Ein Spruch sagt: "Ein Fahrer ist immer nur so gut wie sein letztes Rennen." Denn meistens ist es der letzte Eindruck, der im Kopf bleibt. Würde diese Regel gelten, hätte Nico Hülkenberg gut lachen. Beim Saisonfinale in Brasilien führte der damalige Force-India-Pilot lange Zeit das Feld in nassen Bedingungen an, bevor eine Kollision mit Lewis Hamilton und die daraus verbundene Durchfahrtsstrafe den Deutschen zurückspülte. Doch mit Rang fünf war Hülkenberg nicht unzufrieden und seine Performance ließ ihn mit viel Selbstvertrauen zu Sauber wechseln.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg hat gute Laune: Denkt er gerade an seinen ersten Formel-1-Sieg? Zoom

Die Wintervorbereitung verlief für das Team recht gut, dementsprechend hoch sind die Erwartungen. "Ich bin zufrieden und kann nicht sagen, dass ich mit Kopfschmerzen ins Bett gehe", erklärt Hülkenberg dem 'Express'. "Aber euphorisch zu werden und zu sagen, ich fahre in Melbourne in die erste Reihe, wäre auch falsch. Dafür ist das Leistungsniveau noch zu undurchsichtig." Doch mit einer Wunschvorstellung reist der 25-Jährige zum Saisonauftakt: "Ich muss zugeben, dass ein Sieg oder ein Podestplatz schon ein Traum von mir ist."

Dass den Traum auch viele andere Fahrer im Feld hegen, ist dem Sauber-Piloten bewusst. Viele Konkurrenten haben bei den Wintertests gut ausgesehen und wollen erst einmal geschlagen werden: "Ich glaube, dass der Mercedes auch 'nen Schritt nach vorne gemacht hat im Vergleich zum Vorjahresauto. Red Bull ist sowieso 'ne Bank, die darf man schon als Dauergast in den ersten Startreihen ansehen. Und McLaren und Lotus sehen momentan auch sehr stark aus", lautet die Einschätzung von Hülkenberg

Und was ist Ferrari? "Der Ferrari sieht auch nicht so schlecht aus, aber aufgrund der Reifensituation ist es schwer, bei den Dauerläufen etwas herauszulesen. Die Reifen werden wieder dominant: Wer sie zum Arbeiten bringt, steht vorne." Apropos Ferrari: Bis zur Vertragsverlängerung von Felipe Massa galt Hülkenberg lange als potentieller Scuderia-Pilot, auch 2013 hat sich die Situation nicht sonderlich verschoben, außer dass 'Hulk' nun im Sauber statt im Force India sitzt. An eine mögliche Zukunft bei den Roten denkt er noch nicht.

"Wir haben jetzt Anfang 2013 und arbeiten auf die Saison hin", lässt es der Deutsche langsam angehen. "Alles, was darüber hinausgeht, steht in den Sternen. Mein Ziel ist es erst mal, langfristig in dem Sport zu bleiben und mich zu etablieren. Ich habe selber 2010 am eigenen Leib erfahren, wie es ist, auch mal ohne Cockpit da zu stehen. Aber langfristig möchte ich um Siege und die Weltmeisterschaft mitfahren."


Fotos: Nico Hülkenberg, Testfahrten in Barcelona


Ersteres ist ihm bislang einmal gelungen - eben in Brasilien 2012. "Ja, das Gefühl möchte man natürlich bald wieder haben", schwärmt der ehemalige GP2-Meister. "Aber ich weiß, wie schnelllebig die Formel 1 ist. Du kannst eine Woche top sein und die andere ein Flop. Dann musst du dich wieder auf den Hosenboden setzen und hart weiterarbeiten." Denn auch Hülkenberg weiß, dass gute Eindrücke schnell von Flops überdeckt werden können.