Hülkenberg: "Hockenheim liegt uns besser als Silverstone"

Nach dem "Nuller" von Silverstone peilt Force India in Hockenheim wieder die Punkteränge an und will sich so im Duell mit Sauber und Williams behaupten

(Motorsport-Total.com) - Nach der starken Vorstellung in Valencia, wo Nico Hülkenberg und Paul di Resta mit den Plätzen fünf und sieben das bisher beste Saisonergebnis für Force India erzielten, endete das Heimrennen in Silverstone für das britisch-indische Team mit einer großen Enttäuschung. Hülkenberg fiel in der Schlussphase auf Rang zwölf zurück, für Teamkollege di Resta war das Rennen nach einer Kollision mit Romain Grosjean schon nach der ersten Runde beendet.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg, Bruno Senna

Nico Hülkenberg will in Hockenheim wieder vor den Williams fahren

An diesem Wochenende will Force India im Mittelfeldduell mit Sauber und Williams wieder zurückschlagen. "Wie an jedem Wochenende sind die Top Zehn unser Ziel, sowohl im Qualifying als auch im Rennen", sagt Hülkenberg im Gespräch mit 'Sky'. "Ich denke, es wird nicht einfach, aber von Haus aus liegt uns Hockenheim ein bisschen besser als Silverstone. Daher sind wir ein bisschen besser aufgestellt. Ziel sind auf jeden Fall die Punkteränge, und zweistellige Punkte wären ein Traum."

Die Strecke in Hockenheim mit ihren vielen langsamen und mittelschnellen Kurven sollte nach Meinung des Deutschen dem VJM05 besser liegen als der schnelle Kurs in Silverstone. "Schnelle Kurven sind ein wenig unsere Schwachstelle, und Silverstone hat einige davon. Hier gibt es die erste Kurve oder den Eingang des Motodroms, aber die sind bei weitem nicht so schnell wie Copse oder Maggotts und Becketts in Silverstone, daher sind wir hier ein bisschen stärker."

Von den neuen harten Pirelli-Reifen, die heute erstmals von den Teams getestet werden, verspricht sich Hülkenberg keinen Vorteil: "Es sind Entwicklungsreifen, die vielleicht später in der Saison oder im nächsten Jahr eingeführt werden. Wir werden sie natürlich fahren, denn ein zusätzlicher Reifensatz ist immer gut. Wir werden dann Feedback geben und sehen, was Pirelli daraus macht."

Force India muss wieder aufholen

Teamkollege di Resta gibt zu, dass das Team das Potenzial der Neuentwicklungen noch nicht vollständig umsetzen kann: "Wir müssen die aktuellen Updates noch besser verstehen", sagt di Resta. Grundsätzlich gehe die Entwicklung in die richtige Richtung. "Valencia war ein starkes Wochenende, das hat unser Potenzial deutlicher widergespiegelt." Wie schon im Vorjahr fuhr Force India allerdings auch in diesem Jahr zu Saisonbeginn einem Rückstand hinterher. "Wir sind ein Team, das dazu neigt, langsamer zu beginnen, und sich dann im Laufe der Entwicklung zu steigern", erklärt der Schotte.


Fotos: Force India, Großer Preis von Deutschland, Freitag


"Wir waren zu Saisonbeginn mit dem Auto nicht glücklich, waren aber in der Lage, uns einige starke Ergebnisse zu erkämpfen. Jetzt geht es darum, diese Ergebnisse regelmäßiger zu erzielen. Ich glaube, das können wir schaffen", zeigt sich di Resta für die kommenden Rennen zuversichtlich. Seiner Meinung nach entscheidet im engen Feld der Saison 2012 auch die Tagesform über das Kräfteverhältnis.

"Es ist sehr eng und es gibt große Verschiebungen. Es kommt darauf an, ob deinem Auto die Strecke besser als den anderen liegt. Das macht den Unterschied aus, ob du vor deinen Konkurrenten bist oder nicht", so di Resta. "Williams ist nicht außer Reichweite, aber sie waren in den vergangenen Rennen stark. In die Region von Sauber vorzustoßen wird schwierig, ist aber nicht unmöglich", analysiert der 26-Jährige die Situation. "Ich sage nicht, dass wir die anderen Jungs in den nächsten Rennen schlagen können, aber Punkte sind ein realistisches Ziel."