• 28.10.2016 15:16

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Hülkenberg hadert vor Mexiko: Rennen wie Austin tun weh

In den USA unverschuldet draußen, in Mexiko möglicherweise chancenlos: Der Deutsche schleppt jede Menge Frust und trübe Aussichten mit sich herum

(Motorsport-Total.com) - Obwohl er sein Team Force India zum Saisonende verlässt und mit einer herben Enttäuschung im Gepäck zum Mexiko-Grand-Prix kommt, präsentiert sich Nico Hülkenberg hungrig. Oder gerade deswegen. Denn an seiner Startkollision in Austin, die ihm und seiner Truppe wohl WM-Punkte im Duell mit Williams kostete, hat der Deutsche zu knabbern. "Es tut einfach weh", hadert Hülkenberg. "Das ganze Wochenende über läuft alles glatt und dann verliert man in einem Moment alles."

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Schaut lieber nicht zurück: Force-India-Pilot Nico Hülkenberg in Mexiko Zoom

Dabei war er chancenlos, als er zwischen Sebastian Vettel und Valtteri Bottas eingeklemmt wurde. "Das merkt man erst in der letzten Sekunde", ärgert er sich weiter über das Kleinholz. "Wenn ich es hätte verhindern können, hätte ich es getan." Genau diese Hilflosigkeit fuchst Hülkenberg, zumal er nicht zum ersten Mal das Opfer ist: "Es passierte mir in diesem Jahr zum vierten Mal in der ersten Kurve. Das ist das schlimmste Gefühl, das man sich vorstellen kann: schmerzhaft und frustrierend. Wenn du einen Fehler machst oder das Rennen nur Mist ist, kann man wenigstens daran arbeiten."

Bitter ist die Pleite von Texas auch deshalb, weil die Aussichten für Force India in Mexiko trübe sind. Die langen Geraden liegen dem Auto - anders als in der vergangenen Saison - trotz seiner Mercedes-Power nicht, dafür könnte der Rivale im Kampf um Platz vier der Konstrukteurs-WM profitieren: "Ich erwarte eine größere Herausforderung, zumal Williams hier 2015 auf dem Podium stand und verdammt schnell war", blickt Hülkenberg auf ein unheilvolles Rennen voraus.

Er hadert auch mit einem möglicherweise instabilen Auto, wenn in Mexiko hart verzögert wird: "In den langen Anbremszonen bewegt sich das Auto so viel, wie man es sonst nur aus Monza kennt. Da rutscht man zwei Kurven lang und dann von der Strecke. Das macht dann auch keinen Spaß mehr", murrt er. Hülkenberg hofft, dass der Asphalt nach einem Jahr mehr Grip bietet. Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen sollten dazu beigetragen haben, dass das Öl aus dem Belag ausgetreten ist.