Hülkenberg hadert: "Sind klar nach hinten gereicht worden"

Bei Force India geht aktuell nichts voran: Im Rennen von Sotschi musste das Team Konkurrent McLaren davonziehen lassen - Sergio Perez sorgt für Ehrenpunkt

(Motorsport-Total.com) - Force India musste im Kampf um Platz fünf bei den Konstrukteuren heute eine herbe Niederlage einstecken. Das Team von Vijay Mallya holte nur einen Punkt durch Sergio Perez, während Konkurrent McLaren tief in den Punktesack griff und Force India um 20 Punkte überflügelte. Zu allem Überfluss erreichte Nico Hülkenberg ein mysteriöses Problem, das seine Aufholjagd nach der Strafversetzung noch einmal erschwerte.

"Ich habe das ganze Rennen über auf den Geraden immer etwas verloren, weil wir ein Problem mit dem Fuel-Flow-Meter hatten, der die Power bestimmt", hadert der Emmericher mit dem heutigen Tag und seinem zwölften Rang. "Dadurch habe ich mir in den Kurven so ein bisschen den Arsch aus der Hose gefahren, aber verlor auf den Geraden wieder alles. Da kann man dann natürlich nicht viel machen", seufzt er.

Der Deutsche weiß, was das für den WM-Kampf bedeutet: Sein Team musste McLaren ziehen lassen und liegt bereits 20 Punkte hinter den Chrompfeilen - und die Tendenz spricht ganz klar gegen Force India. "Wir treten leider nicht nur auf der Stelle, sondern sind auch ganz klar nach hinten gereicht worden", sagt er, bleibt aber optimistisch: "McLaren hat heute gut gepunktet, aber es kommen nach Austin noch ein paar neue Teile, und in die legen wir große Hoffnungen. Das muss etwas werden, wenn wir weiterhin mit McLaren kämpfen wollen."

Immerhin sorgte Sergio Perez mit Platz zehn für so etwas wie einen Ehrenpunkt, den er sich nach Benzinproblemen hart erkämpfen musste: "Es war ein sehr hartes Rennen und ein sehr hart verdienter Punkt", atmet der Mexikaner durch: "Wir haben unser Bestes versucht, um das ganze Rennen über zu pushen, aber die Benzinstrategie war ziemlich hart an der Grenze, auch weil ich das Rennen auf Medium gestartet bin und wirklich pushen musste, um mit der Gruppe auf Softs mitzuhalten."

"Als ich auf den Softs war, war es schwierig, Benzin zu sparen, weil ich mich gegen Felipe (Massa; Anm. d. Red.) wehren musste, der im gesamten zweiten Stint hinter mir war. Hoffentlich sind wir bei den kommenden Rennen in besserer Form", so Perez weiter. Doch für seine Fahrt bekommt er wenigstens ein Lob vom Chef: "'Checo' konnte einige andere Autos überholen und hat sich gegen Felipe Massa beeindruckend verteidigt, um den letzten Punkt zu holen", nickt Teamboss Vijay Mallya anerkennend.


Fotos: Force India, Großer Preis von Russland, Sonntag


"Leider haben seine frühen Überholmanöver den Benzinverbrauch etwas in die Höhe getrieben, sodass er die Jagd auf Kimi Räikkönen aufgeben musste, sonst wäre vielleicht der neunte Platz drin gewesen", sagt der Inder, lobt aber auch Nico Hülkenberg für dessen Bemühungen: "Nicos Rennen war von seiner Gridstrafe beeinflusst, aber er hat einen guten Job gemacht, nah an die Top 10 zu kommen."

Will Force India allerdings McLaren wieder abfangen, dann muss man enorm zulegen, das weiß auch der Teamchef: "Dieses Resultat verkompliziert den Kampf um Rang fünf in der Konstrukteursmeisterschaft, aber mit noch drei Rennen und doppelten Punkten in Abu Dhabi kann noch alles passieren", sagt er. "Wir werden weiter hart arbeiten und 100 Prozent geben, um den Kampf bis zum Ende zu führen."