• 12.03.2010 18:26

  • von Fabian Hust

Hülkenberg: "Da überraschte ich mich selbst"

Der Formel-1-Neuling über seinen ersten Tag in Bahrain, seine Situation als einer von vielen Deutschen im Feld und seine Test-Bestzeit in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur die Testfahrten verliefen für Nico Hülkenberg erfolgreich, sondern auch sein Einstand am Freitag in Bahrain. Der Deutsche beendete das zweite Training mit 1,092 Sekunden Rückstand auf dem starken sechsten Rang.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg ist froh, auch mal etwas Ruhe im Fahrerlager zu haben

"Für mich ist eine Menge neu", so der Formel-1-Neuling im Interview mit 'formula1.com'. An die vielen Kameras, Interviews und Menschen müsse er sich erst noch gewöhnen. Ihm sei nun bewusst, dass die internationalen Medien auf ihn blicken: "Und es ist natürlich ein sehr großer Unterschied, ob man hier in der Formel 1 oder im GP2-Fahrerlager ist."#w1#

Er habe so viele Interviews geben müssen, dass ihm die Aufmerksamkeit der Medien völlig ausreichend sei, weswegen er auch nicht unglücklich darüber ist, dass Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rosberg als Titel-Kandidaten noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen: "Dann kann ich mich auf meine Arbeit konzentrieren und kann in ihrem Schatten in meine Arbeit der Formel-1-Pilot hineinwachsen."

In diesem Jahr gibt es im Feld sechs Neulinge, da macht sich der eine oder andere etablierte Pilot so seine Gedanken um die Sicherheit aller Beteiligten. Doch Hülkenberg hat nicht vor, Dummheiten zu begehen: "Ich bin zwar motiviert, aber glaubt mir, ich werde versuchen, nicht zu motiviert zu sein und in der ersten Kurve einen Unfall zu haben". Vielmehr wolle er sein erstes Rennen beenden und auf der kompletten Renndistanz Erfahrung sammeln.

Für seine Formel-1-Karriere hat Hülkenberg sogar seine Ausbildung abgebrochen: "Der Rennsport stand für mich immer an erster Stelle, also hat sich das für mich nicht als großer Verlust angefühlt", so der 22-Jährige, der "stolz" ist, mit Willi Weber zusammen arbeiten zu dürfen. "Mit einem bestimmten Manager zusammen zu arbeiten, ist aber keine Garantie, einen Formel-1-Platz zu haben. Schlussendlich sitze ich im Auto und muss Ergebnisse abliefern. Man benötigt eine gute Manager, aber man muss auch abliefern."


Fotos: Nico Hülkenberg, Großer Preis von Bahrain


Wie gut Williams dieses Jahr sein wird, wird sich erst in den kommenden Wochen herausstellen. Seine Bestzeit am zweiten Testtag in Barcelona lässt zumindest Gutes erhoffen: "Das gab mir einen Hinweis darauf, was machbar ist. Und, glauben Sie mir, als ich diese Zeit fuhr, da überraschte ich mich selbst!"

"Zuvor war Fernando Alonso Bestzeit gefahren, und als ich an die Box kam und sah, was er geschafft hat, da dachte ich, dass es unmöglich für irgend jemanden sein würde, ihr nahe zu kommen. Dann ging ich auf die Strecke und schlug sie knapp. Das lässt mich glauben, das wir hier in den Top 10 sein können."