• 25.06.2011 22:14

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

HRT im Kampf mit sich selbst?

Vitantonio Liuzzi und Narain Karthikeyan müssen Marussia-Virgin in Valencia wohl ziehen lassen - Reifenverschleiß sorgt für trübe Aussichten bei HRT

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Hochgefühl in Montreal folgt in Valencia für HRT ein kleiner Rückschlag. Nach dem Rennen in Kanada steht das kleine Team nicht mehr am Ende der Herstellerwertung. Die Rote Laterne gaben sie an Marussia-Virgin ab. Doch der Europa-Grand-Prix wird kein gutes Pflaster werden. Die Gegner entschwinden wieder, zudem plagen Probleme im Heckbereich die beiden Fahrer.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi, Narain Karthikeyan

Freude nur abseits der Strecke? Narain Karthikeyan und Vitantonio Liuzzi

"Bei diesen heißen Bedingungen tun wir uns einfach ein wenig schwerer", stapelt Vitantonio anfänglich noch tief. "Die Schwäche unseres Autos liegt hinten. Wenn die Temperaturen dann sehr hoch sind, haben wir mehr Probleme mit den Hinterreifen. Diese Strecke passt auch weniger gut zu unserem Auto als Montreal. Im ersten Sektor, wo die Schikane Montreal nicht unähnlich ist, sind wir schneller als die Virgins. Aber im zweiten und dritten Sektor holen sie sich alles wieder zurück. Schon am Freitag zeigte sich, dass ihre Pace besser ist als unsere. Wir müssen einfach versuchen, die Probleme, die wir hier haben, zu beschränken."

Karthikeyan bestätigt diese Eindrücke. "Das Auto war in Montreal einfach viel einfacher zu fahren", so der Inder. "Hier ist gerade das Heck schwierig, auch das Bremsen geht nicht sonderlich gut. Gestern konnte ich zudem nicht viel fahren, weil wir ein Getriebeproblem hatten. Für mich war das Auto besonders im Heck schwierig zu fahren, ich konnte so nicht alles zusammenbekommen. Die Virgins, vor allem Glock, sind viel schneller als wir. Das ist etwas ungewöhnlich. Aber sie scheinen schon einen Vorteil zu haben."

Für das Rennen sollte es etwas besser sein - so zumindest die Hoffnung. "An der Aufhängung hinten haben wir nichts gemacht. Aber wir haben Dämpfer, die bessere Traktion bieten sollen. Das ist unser größtes Problem", so Liuzzi. "Aber wir wussten, dass dieses Rennen schwieriger werden würde als Montreal. Montreal war aber auch ein verrücktes Rennen, das war ja unglaublich. Unter normalen Bedingungen hätten wir das kaum erreichen können. Wenn es nicht wieder ein verrücktes Rennen mit Regen oder so etwas gibt, ist so eine Leistung schwierig, da muss man realistisch sein."

Realistische Rennerwartungen für Valencia gehen dann auch nicht von einem starken Rennen für HRT aus. Die Pirelli-Reifen werden hier dafür sorgen, dass sich HRT auf sich selbst anstatt die Gegner konzentrieren muss. "Wir haben große Probleme mit dem Reifenverschleiß. Wir haben ohnehin schon mit dem Heck Probleme, aber hier ist was noch schlimmer, weil wir stark durchdrehende Räder haben", erklärt Liuzzi.


Fotos: HRT, Großer Preis von Europa, Samstag


"Das überhitzt die Reifen und wir verschleißen sie damit schnell. Dadurch wird das auch das Rennen sehr schwierig werden. Ich hoffe auf etwas kühlere Bedingungen", fährt er fort. Doch kühler wird es kaum werden. Seitens Pirelli kann man sich dagegen weiter Einstoppstrategien vorstellen - auch wenn dies nicht einfach wird. "Da sind sie schon sehr optimistisch, was die Reifen angeht", so Liuzzis Kommentar. "Eine Einstoppstrategie werden wir kaum bei einem Team sehen, aber es wird sicher ein paar geben, die das könnten. Wir können es definitiv nicht."