HRT: 107-Prozent-Hürde im Training geschafft

HRT zeigt sich in Malaysia deutlich verbessert: Beide Fahrer blieben um rund eine Sekunde unter der 107-Prozent-Zeit, auch die Zuverlässigkeit wird besser

(Motorsport-Total.com) - Der HRT-Saisonauftakt erinnert an 2011. Auch damals konnte man sich mit einem unerprobten Auto nicht für das erste Rennen qualifizieren, beim zweiten Rennen sieht es jedoch schon bei weitem besser aus. Abgesehen davon, dass die Organisation des Teams nach dem Abgang von Ex-Teamchef Colin Kolles nach wie vor die größte Problemzone darstellt, fuhr man heute immerhin achtbare Zeiten. Und auch die Fahrer machen sich Hoffnung, nicht an der 107-Prozent-Hürde zu scheitern.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Die HRT-Piloten kämpfen nach wie vor mit dem Fahrverhalten

Narain Karthikeyan und Pedro de la Rosa bildeten zwar am ersten Trainingstag in Sepang wie erwartet das Schlusslicht, sie blieben aber zumindest am Freitag um mehr als eine Sekunde unter der 107-Prozent-Zeit (1:44,882 Minuten). De la Rosa hatte am Ende eine persönliche Bestzeit von 1:43,823 Minuten zu Buche stehen und war damit Letzter, sein indischer Teamkollege war um 0,165 Sekunden schneller. Auf den schwächeren Marussia-Fahrer, Charles Pic, fehlten ihm 1,193 Sekunden - die Russen scheinen also außer Reichweite.

Erfolgreicher DRS-Test

Auch die Zuverlässigkeit machte trotz der hohen Temperaturen nicht mehr so große Probleme wie in Melbourne: De la Rosa fuhr immerhin 40 Runden, Karthikeyan kam aufgrund eines Hydraulikproblems im ersten Training auf 26 Umläufe. Am Morgen probierte das Team erstmals erfolgreich den verstellbaren Heckflügel aus und konzentrierte sich auf die harte Reifenmischung.


Fotos: HRT, Großer Preis von Malaysia


Am Nachmittag arbeitete man für das Qualifying und verglich unterschiedliche Setup-Varianten. Zudem bemühte man sich um eine Verbesserung der Kühlung. "Das war ein positiver Tag für uns, denn wir absolvierten zwei normale Trainingssitzungen - und alleine das sind schon gute Nachrichten", gibt sich de la Rosa bescheiden. "Erstmals konnten wir unterschiedliche Lösungen am Auto ausprobieren: DRS funktioniert, die Servolenkung hat sich seit Australien deutlich verbessert, und obwohl wir nicht dort stehen, wo wir sein wollten, haben wir einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht."

De la Rosa glaubt an Renneinsatz

Der Routinier ist zuversichtlich, morgen die 107-Prozent-Hürde zu knacken, wie er gegenüber 'Autosport' bestätigt: "Wir rechneten damit, innerhalb der 107 Prozent zu bleiben. Wir sollten aber nicht überoptimistisch sein, denn man weiß nie, mit wie viel Sprit und so weiter die Leute fahren. Es sieht also ganz gut aus, aber wir dürfen hier nicht stehen bleiben. Wir müssen morgen versuchen, noch schneller zu werden, denn das war die erste zuverlässige Fahrt mit diesem Auto, seit es geboren wurde."

Wenn es aber tatsächlich gelingt, den Sprung in die Startaufstellung zu schaffen, dann bleibt immer noch die Frage, ob man das Rennen bei solch schwierigen Bedingungen durchhält. Der Spanier gibt sich angesichts der Zuverlässigkeit optimistisch: "Bei Temperaturen wie heute haben wir auf der Strecke keine Probleme. Wir haben keinen großen Spielraum, aber wir können so viele Runden fahren wie wir wollen."

Bloß die Boxenstopps könnten zum Problem werden, denn ohne die durch den Fahrtwind entstehende Kühlluft steigen die Temperaturen beim Motor deutlich an. "Das Problem könnte auftreten, wenn wir stehen bleiben", bestätigt de la Rosa. "Aber es sollte okay sein - und wenn es das nicht ist, dann müssen wir darüber lernen. Wenn wir am Sonntag ins Rennen gehen, dann wird es unser erstes Rennen, unser erster Start, unsere ersten Boxenstopps. Da sind so viele Dinge, die wir lernen werden - und das in Malaysia bei 45 Grad Streckentemperatur. Das ist nicht das leichteste Szenario, aber wir müssen das als Test sehen."

Karthikeyan ohne Rhythmus schneller als de la Rosa

Während de la Rosa von Zuverlässigkeits-Problemen verschont blieb, beklagt Karthikeyan eine Hydraulik-Panne am Vormittag: "Es war das Gleiche wie in Melbourne, aber nicht so schlimm - zudem hatten wir auch ein Problem mit der Kühlung. Am Nachmittag traten diese Probleme in den Kurven 13 und 14 auf, wo ich nicht ordentlich schalten konnte. Das Wichtigste ist aber, dass wir uns innerhalb der 107 Prozent der Bestzeit befinden. Jetzt müssen wir weitermachen."

Auch dem Inder fallen merkbare Verbesserungen seit dem verpatzten Auftakt-Wochenende in Australien auf: "Ich habe den Unterschied zu Australien ganz deutlich gespürt - aber da muss noch viel mehr kommen. Das ist eines der härtesten Rennen des Jahres, also müssen wir hart arbeiten, damit wir eine gute Leistung bringen können."

Narain Karthikeyan, Pedro de la Rosa

De la Rosa und Karthikeyan hoffen auf die Qualifikation für das Rennen Zoom

Aufgrund der Zuverlässigkeits-Probleme hatte Karthikeyan Mühe, in den Rhythmus zu kommen. "Wenn man sich die Rundenanalyse ansieht, dann sieht man, dass ich gerade mal zwei zusammenhängende Runden fahren konnte", sagt er gegenüber 'Autosport'. Bemerkenswert ist, dass er trotzdem schneller war als de la Rosa. "Das andere Auto scheint in Ordnung zu sein", sagt Karthikeyan. "Wir müssen uns also ansehen, was sie gemacht haben, und es dann auf mein Auto übertragen."

Team bekommt Hydraulik-Probleme in den Griff

Er glaubt, dass er sich für das Rennen qualifizieren kann. "Ich muss aber das Rennen fahren - das ist auch wichtig", fordert er eine bessere Zuverlässigkeit. Chef-Renningenieur Toni Cuquerella meint, dass sein Team derzeit hart daran arbeite, die Probleme aus Melbourne zu lösen: "Heute war ein normaler Freitag und ein guter Tag, um die Systeme des Autos zu bewerten. Das Wichtigste ist, dass das Auto funktioniert. Wir haben DRS überprüft, und es läuft ohne Probleme - zudem lösten wir den Großteil der Hydraulik-Probleme."

Er schließt sich seinen Fahrern an und sieht das Erreichte als ersten Schritt in die richtige Richtung: "Wir haben unsere Rundenzeiten verbessert, aber wir müssen uns nach wie vor deutlich verbessern, um die Zeit gutzumachen, die wir auf unsere Rivalen verlieren. Morgen werden wir weiter an der Verbesserung der Kühlung für eine Renndistanz arbeiten - allgemein sind wir aber zufrieden, wie es heute gelaufen ist."

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