• 10.05.2006 16:42

  • von Adrian Meier

Howett: Toyota rückt weiter nach vorn

Der Toyota-Teampräsident ist trotz des enttäuschenden Rennens am Nürburgring zuversichtlich, dass man sich seit Saisonbeginn bereits deutlich verbessert hat

(Motorsport-Total.com) - Für Toyota verlief der Grand Prix von Europa enttäuschend, der japanische Rennstall konnte bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring nahe der Fabrik des Teams in Köln wie zuletzt in Imola erneut keine Punkte einfahren und somit einmal mehr nicht an den Lichtblick des Podiumsplatzes in Australien anknüpfen. Auch Teampräsident John Howett war nach dem verkorksten Rennen unzufrieden.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Toyota hat seit Saisonbeginn bereits deutliche Fortschritte erzielen können

"Es war sehr enttäuschend", sagte der Brite gegenüber 'SpeedTV.com', nachdem Ralf Schumacher kurz vor Rennende durch einen Motorschaden bereits sicher geglaubte WM-Punkte verloren und Jarno Trulli mit Balanceproblemen lediglich den undankbaren neunten Rang belegt hatte.#w1#

Toyota holt auf

"Unsere Strategie war sehr gut, und ich glaube, dass Ralf auch in der Lage war, sie zu nutzen. Es war enttäuschend, dass sein Motor dann einging", berichtete er weiter. Zuvor habe sich der Deutsche nach einem schlechten Start und daraus resultierendem Zeitverlust hinter langsameren Autos wieder gut nach vorne in die Punkte gearbeitet. "Jarno hatte dagegen Schwierigkeiten mit der Balance des Boliden."

"Es besteht immer noch eine große Lücke zu Ferrari und Renault, es gibt also noch eine Menge Arbeit zu verrichten." John Howett

Dennoch zieht der 53-Jährige immerhin Zuversicht aus der Tatsache, dass Toyota seit der desaströsen Vorstellung in den ersten beiden Grands Prix des Jahres deutlich näher an die Spitzengruppe herangerückt ist: "In einem größeren Zusammenhang betrachtet sieht man, dass wir zu Jahresbeginn vielleicht mit Red Bull und dem BMW Sauber F1 Team gekämpft haben, wohingegen wir jetzt klar vor ihnen sind." Dazu sei man nun mindestens auf einem Level mit Williams, wenn nicht gar einen Tick schneller. Aber "es besteht immer noch eine große Lücke zu Ferrari und Renault, es gibt also noch eine Menge Arbeit zu verrichten", stellte Howett klar.

Wie viel besser ist der TF106B?

Eine große Verbesserung der Performance erwarten viele Experten von der komplett modifizierten B-Version des TF106, die beim übernächsten Rennen in Monaco ihr Debüt feiern soll. Auch der Teampräsident hofft auf eine Steigerung, beteuert jedoch, dass man sich keinen allzu großen Schritt erwartet: "Das Auto hat laut den Fahrern und Ingenieuren definitiv mehr Potenzial. Aber ich glaube nicht, dass es ein Quantensprung sein wird, es ist einfach ein verbesserter TF106, vor allem in Bezug auf die Mechanik."

Hinsichtlich der Aerodynamik rechnet Howett nur mit geringfügigen Verbesserungen: "Ich denke, alle Vorteile der Aerodynamik sind direkt an den derzeitigen TF106 gewandert. Die B-Version wird aus aerodynamischer Sicht einige kleine Vorteile haben, aber alle anderen Erkenntnisse haben wir bereits an das momentane Auto gebaut. Daher denke ich, dass der Hauptvorteil in der Mechanik liegt."

"Der TF106B hat laut den Fahrern und Ingenieuren definitiv mehr Potenzial." John Howett

Bei Testfahrten im französischen Paul Ricard habe man sich bereits ein erstes Bild vom weiterentwickelten Boliden gemacht, auch wenn die Versuchsfahrten unter schwierigen Bedingungen stattfanden: "Wir hatten einen sehr erfolgreichen Test in Paul Ricard, aber das Wetter hat ständig gewechselt, daher war es etwas schwierig", meinte Howett abschließend.