• 10.04.2006 09:47

  • von Fabian Hust

Howett sieht Toyota auf dem aufsteigenden Ast

Der Präsident von Toyota Motorsport glaubt, dass man auch vor dem Debüt des TF106B aus dem TF106 noch einiges an Leistung herauskitzeln kann

(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team erlebt auch in dieser Saison bisher Wochen voller Höhen und Tiefen - die dringend notwendige Stabilität scheint weiterhin nicht einzukehren, was den Traum vom WM-Titel in weite Ferne rücken lässt. Immerhin konnte Ralf Schumacher nach den Reifenproblemen zum Saisonauftakt dank einer neuen Mischung in Australien als Dritter auf das Podium fahren. Dass die Japaner anschließend die Trennung von Technikdirektor Mike Gascoyne bekannt gaben, war bezeichnend.

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howett blickt wieder etwas optimistischer in die Zukunft

Auch bei den Testfahrten in der vergangenen Woche in Paul Ricard zeigte man zunächst trotz eines neuen Aerodynamikpakets keine überzeugende Zeiten, erst am letzten Testtage drehte Testfahrer Ricardo Zonta eine überzeugende Runde. In 1:04.157 Minuten umrundete der Brasilianer die Kursvariante 3E-SC so schnell wie bisher kein anderer Fahrer in einem Auto der 2006er Generation.#w1#

Anlässlich des Großen Preises von Monaco in Monte Carlo wird Ende Mai der TF106B sein Renndebüt geben, bis dahin wollen die Kölner den TF106 jedoch unvermindert weiterentwickeln und verbessern: "Wir entschieden uns dazu, zu Beginn ein ziemlich solides Auto zu haben, ich habe deshalb das Gefühl, dass wir noch mehr aus dem Auto herausholen können", so Teamchef John Howett.

In den kommenden drei Rennen, so versichert der Brite, werde man noch mehr Leistung aus dem aktuellen Modell herauskitzeln. Ein Schlüssel zum Erfolg ist die Zusammenarbeit mit Bridgestone, die nach dem "Desaster-Rennen" von Bahrain nach intensiven Tests nun besser läuft: "Ich denke, dass wir langsam verstehen, wie man sie besser zum Arbeiten bewegt", so der 53-Jährige, der Lob in Richtung Tokio für neue Reifenmischungen und -konstruktionen schickt.

Wie sehr Reifen, die nicht im korrekten Temperaturfenster betrieben werden, einen Rennstall zurückwerfen können, hat man nicht nur anhand des Leistungsvergleiches von Toyota gesehen, sondern auch bei Ferrari, wo man in Melbourne auf eine zu harte Mischung setzte, was die Italiener plötzlich hinter Toyota und Williams abstürzen ließ.

"Ralf hat gezeigt, zu was das Auto fähig ist", blickt Howett auf den Podiumsplatz von Ralf Schumacher in Melbourne zurück. "Aber wir müssen das Auto noch weiter verbessern. Wir haben die Fahrer, die es umsetzen können, wir müssen einfach noch härter arbeiten." Und genau das wird man in dieser Woche in Barcelona drei Tage tun - mit beiden Stammfahrern und beiden Testpiloten.