Horner: "Wir hatten das schnellste Auto"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner betrachtet die Saison 2009 im Nachhinein trotz des verlorenen WM-Titels überwiegend positiv

(Motorsport-Total.com) - Obwohl die Enttäuschung über den verpassten WM-Titel bei Red Bull und insbesondere bei Sebastian Vettel im ersten Moment groß war, überwiegt im Nachhinein doch die Freude über das positive Gesamtergebnis 2009. Nach den Plätzen sieben, sieben, fünf und sieben in den Konstrukteursweltmeisterschaften der Jahre 2005 bis 2009 mit insgesamt 103 Punkten in vier Jahren gelang in der fünften Formel-1-Saison mit 153,5 Zählern sensationell der zweite Gesamtrang.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner zieht nach der erfolgreichen Saison zufrieden Bilanz

"Das war im Vergleich zu dem, wie wir das Schlachtfeld 2008 verlassen haben, ein großer Schritt vorwärts", wird Teamchef Christian Horner von 'formula1.com' zitiert. "Wir haben dieses Jahr unseren ersten Grand Prix gewonnen und dann noch fünf weitere. Wir hatten 16 Podestplätze, fünf Pole-Positions und mehr als 150 Punkte. Wir haben bis zum vorletzten Rennen um beide Titel gekämpft - und seit wir in Istanbul unseren richtigen Diffusor eingeführt haben, hat kein anderes Team mehr Punkte geholt."#w1#

WM-Titel früh verloren

"Unweigerlich verschieben sich unsere Ziele und die Wahrheit ist, dass wir am Saisonbeginn zu viel Boden auf Brawn verloren haben", analysiert der Brite. "Brawn hat dieses Jahr einen fantastischen Job gemacht, vor allem Jenson im ersten Drittel der Meisterschaft. Sicher hat der Doppeldiffusor dazu beigetragen. Wir fielen durch einige Unfälle, Motorschäden und Zuverlässigkeitsprobleme zurück, aber ich glaube ehrlich, dass wir dieses Jahr das schnellste Auto hatten."

¿pbvin|512|2148||0|1pb¿"Wir konnten bereits beim ersten Rennen sehen, dass unser Auto wirklich konkurrenzfähig war, selbst ohne den Diffusor", so Horner. "Die Leistung in China war das erste Indiz für unsere Stärke, als wir die Pole holten, aber ich denke, es war in Istanbul, als wir den ersten Doppeldiffusor am Auto hatten, und nach dem großen Upgrade in Silverstone, wo wir eindeutig dominiert haben, feierten wir einen weiteren Doppelsieg in Deutschland. Das war der Punkt, als wir in der Meisterschaft ankamen."

"Leider hatte Mark fünf Rennen hintereinander ohne einen einzigen Punkt. Das war für die Konstrukteurs-WM bitter", fährt er fort. "Dann gab es den Zwischenfall in Singapur, wo wir viele Punkte hätten holen können. Das waren die entscheidenden Momente dieser Meisterschaft. Als Brawn dann auf der Powerstrecke in Monza einen Doppelsieg feierte, war das ein herber Rückschlag. In Wahrheit ist der Schaden aber schon in den ersten drei oder vier Rennen entstanden."

Viele entgangene Chancen

Vettel, den Horner für einen "zukünftigen Weltmeister" hält, kollidierte in Melbourne an zweiter Stelle liegend mit Robert Kubica und kassierte in weiterer Folge eine Rückversetzung in der Startaufstellung für Kuala Lumpur. Erst beim dritten Saisonrennen in Schanghai holte der Überflieger mit einem Sieg seine ersten Punkte. Auch beim zweiten Europarennen in Monte Carlo setzte Vettel mögliche Zähler in die Mauer. Später folgten weitere Missgeschicke - und dennoch fehlten unterm Strich lediglich elf Punkte auf Weltmeister Jenson Button.

Sebastian Vettel vor Mark Webber

Red Bull sicherte sich in Abu Dhabi einen psychologisch wichtigen Doppelsieg Zoom

Doch weil vor Saisonbeginn niemand ernsthaft damit gerechnet hat, dass Red Bull dieses Jahr überhaupt so weit kommen würde, kann der Energydrink-Hersteller endlich einmal eine positive Bilanz ziehen: "Herr Mateschitz hat uns am Beginn dieses Jahres ein Ziel vorgegeben, die besten Drei. Wir haben das sogar übertroffen und sind nun unter die besten Zwei gefahren", gibt Horner zufrieden zu Protokoll.