Horner: Vettel fährt nicht auf Ankommen

Beginnt Sebastian Vettel damit, seinen Punktevorsprung in der Fahrer-WM zu verwalten? Christian Horner glaubt trotz Platz vier beim Heimrennen nicht daran...

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring verpasste Sebastian Vettel gestern erstmals in dieser Saison den Sprung auf das Podium. Der Red-Bull-Pilot hatte schon im Qualifying das Nachsehen gegenüber seinem Teamkollegen Mark Webber, verlor am Start eine Position und leistete sich in der Anfangsphase des Rennens einen Dreher, durch den er den Anschluss ans Spitzentrio verlor.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Sebastian Vettel

Christian Horner glaubt nicht, dass Sebastian Vettel zu vorsichtig fährt

Besonders auffällig war aber, dass Vettel im Duell gegen Felipe Massa rundenlang hinterherfuhr und trotz DRS-Vorteil keine ernsthafte Attacke setzte. Das lässt sich zum Teil durch sein Topspeed-Defizit von neun km/h auf den Ferrari erklären, mag aber auch damit zu tun haben, dass er aufgrund seines immensen Vorsprungs in der Fahrerwertung nicht mehr volles Risiko gehen will und auch mal mit einem vierten oder fünften Platz leben kann.

Vettels Vorsprung auf Webber beträgt immer noch 77 Punkte, dennoch wird er weiter versuchen, Rennen zu gewinnen: "Wir müssen jedes einzelne Wochenende attackieren und Sebs Mentalität ist auch so, dass er nicht auf den Punktestand schaut", so Teamchef Christian Horner gegenüber der 'BBC'. "Er hat ihn im Hinterkopf, aber an einem schlechten Tag, an dem er nicht der herausragend schnellste Fahrer ist, Vierter zu werden und wichtige Punkte mitzunehmen, ist nicht so schlecht."

Dass der Nürburgring eine Trendwende darstellt, glaubt der Brite nicht - vielmehr schätzt er das erstmalige Verfehlen des Podiums als seltenen Ausrutscher ein: "Er hat einfach keine Balance gefunden, mit der er glücklich gewesen wäre, ähnlich wie schon 2009. Und dann hatte er diesen Dreher, mit dem er die Reifen abgeschliffen hat", erklärt Horner und fügt an: "In der zweiten Rennhälfte war er aber dramatisch schneller."