• 04.11.2012 17:00

  • von Dominik Sharaf

Horner singt die Vettel-Hymne: "Einfach fantastisch"

Aufholjagd, Notstopp, Reifenkrimi und heikles Manöver: Der Red-Bull-Teamchef kommt aus dem Schwärmen für Sebastian Vettels Leistung nicht heraus

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sind Aufholjagden nicht sein Stil. Beim Großen Preis von Abu Dhabi am Sonntag jedoch stellte Sebastian Vettel unter Beweis, dass er ein Rennen nicht nur von der Spitze kontrollieren, sondern mit einer Aufholjagd glänzen kann. "Sebastian ist einen brillanten Grand Prix gefahren, er hat nie aufgegeben und jede Runde Druck gemacht. Die Zielankunft hinter Fernando (Alonso, Anm. d. Red.) ist mehr, als wir uns nach den gestrigen Problemen erträumt hatten", jubelt Christian Horner am 'Sky'-Mikrofon.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Red-Bull-Teamchef)

Vettel-verzaubert: Horner war von jedem Meter seines Schützlings beeindruckt Zoom

Dabei musste der Doppelweltmeister auch im Rennen unerwartete Hürden meistern: "Wir hatten Pech", betont Horner und verweist bei 'RTL' auf den Vorfall mit Daniel Ricciardo in der Safety-Car-Phase: "Ich weiß nicht genau, was da passiert ist. Er hat zu früh gebremst, Sebastian musste ihm ausweichen und ist dann in die DRS-Tafel rein. Er war völlig überrascht, als er plötzlich auf der Bremse stand. Da war der Flügel komplett erledigt." Und ein Notstopp war unausweichlich.

Vettel vor Rennstart von Podium überzeugt

Obwohl die Nase gewechselt werden mussten, sei Vettel zurückgekommen, lobt Horner dessen Kampfgeist. "Jeder der sagt, Sebastian sei kein Racer - heute hat er gezeigt, dass er fantastischer Racer und ein fantastischer Champion ist." Der Heppenheimer war vor dem Start optimistischer als sein Boss: "Als ich vorher in seinem Zimmer war und er Schlagzeug gespielt hat, sagte er: 'Ich sehe dich später auf dem Podium.' Ich dachte, er macht einen Witz, aber er war überzeugt davon", erzählt Horner 'Sky Sports F1'.

Der Brite erwähnt, dass seine Ansprüche deutlich niedriger angesiedelt waren: "Ich wäre mit Rang acht, ich wäre mit Punkten glücklich gewesen", meint Horner. Am Kommandostand gab es zur Mitte des Rennens Taktikschach: "Wir haben uns überlegt, ob wir uns mit dem zweiten Satz Reifen über die Distanz retten können, aber wir haben schon bemerkt, dass sie nachlassen. Ich denke nicht, dass wir das geschafft hätten." Nachdem Vettel Romain Grosjean kassiert hatte, war die Entscheidung klar.

Lob für fairen Button und Räikkönen

Das krönende Manöver gegen Jenson Button ließ Horner den Atem stocken: "Er hat mit dem KERS gehaushaltet und war clever. Ich war nervös, weil Manöver auf der Außenbahn in dieser Kurve den ganzen Tag über nicht funktioniert hatten - aber er hat es geschafft", so der Red-Bull-Verantwortliche. Horner spricht von einer "fabelhaften Aktion", beide hätten sich genügend Raum und Respekt eingeräumt. Auch Button gebührt seine Hochachtung: "Zwei Weltklasse-Fahrer, die machen das so."

Im Kampf um den WM-Titel wähnt sich Horner mit zehn Punkten Vorsprung in guter Ausgangslage: "Wir sind in einer großartigen Position. Wir haben aber an diesem Wochenende gesehen, was alle passieren kann." Auch wenn mit Austin noch eine große Unbekannte im Kalender steht, sollte nach Aussage des Teamchefs die für seine Farben schwächste Strecke - nämlich Abu Dhabi - ad acta liegen. Horner lobt auch den Sieger: "Ich gratuliere Kimi Räikkönen, er und Lotus haben einen heute einen großartigen Job gemacht."

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