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  • 29.05.2011 21:24

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Horner: "Sebastian fährt phänomenal gut"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner erklärt die Strategie in Monaco - Die Position auf der Strecke war wichtiger als frische Reifen

(Motorsport-Total.com) - In Barcelona musste sich Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton zur Wehr setzen. Eine Woche später kämpfte der Red-Bull-Pilot gegen Fernando Alonso und Jenson Button. Die Gegner änderten sich, aber der Ausgang blieb gleich. Vettel kontrollierte sicher Platz eins und gewann das erste Mal in den Straßen von Monte Carlo. Es war der fünfte Sieg im sechsten Saisonrennen. Teamchef Christian Horner lobt seinen Schützling, der in diesem Jahr wieder einen Entwicklungsschritt gemacht hat.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor), Christian Horner (Teamchef)

Christian Horner hat an der Boxenmauer mit Sebastian Vettel mitgefiebert

"Sebastian fährt phänomenal gut. Jenson war sehr schnell, Lewis war in Barcelona stark. Fernando war in der Türkei und auch in Monaco stark. Man darf nichts als garantiert ansehen. Die Ergebnisse sind für das Team extrem befriedigend", sagt Horner. "Selbst ein schwieriges Rennen können wir gewinnen. Wir standen unter großem Druck. Es ist aber noch ein langer Weg bis zum WM-Titel. Die Dinge können sich sehr schnell ändern."

Im Gegensatz zur Konkurrenz blieb Vettel nach der ersten Safety-Car-Phase auf der Strecke und holte sich keine frischen Reifen. "Wir wollten das Rennen nach dem ersten Boxenstopp in zwei Abschnitten fertig fahren. Wir haben auf Feedback gewartet. Sebastian war zufrieden mit den Reifen und ist gut gefahren. Er hat die Reifen geschont."

"Je länger er das gemacht hat, desto größer ist für uns das Fenster geworden, in dem wir uns für die Position auf der Strecke entscheiden konnten. Wir waren zwar langsamer, aber dafür auf Platz eins. Sebastian hat einen phänomenalen Job gemacht. Er war dort schnell, wo er schnell sein musste. Ich glaube, dass er auch ohne Abbruch die Position bis ins Ziel gehalten hätte."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Monaco, Sonntag


Ein Stopp war von der Boxenmauer aber geplant, wie Horner bestätigt: "Wir wollten ihn wegen der Safety-Car-Phase an die Box rufen, aber er hat gesagt, dass die Reifen in Ordnung seien. Also haben wir ihn draußen gelassen. Dann mussten wir die Strategie durchziehen. Das war so, als wenn man ins Kasino geht und alles auf rot setzt."

"Im schlimmsten Fall wären wir Dritter geworden, im Optimalfall wäre der Sieg möglich geweswen. Dieses Risiko war es uns wert. Es hat sich ausgezahlt." Aus der Spitzengruppe bog als Erster Button in Runde 15 an die Box. "Das hat uns sehr überrascht", sagt Horner. "Wir wollten darauf reagieren, sind aber mit harten, statt mit weichen Reifen hinausgefahren. Es gab ein Problem mit dem Funk."

Mit fünf Siegen ist Vettel klar auf WM-Kurs. "Sebastian hat einen schönen Vorsprung, aber das neue Punktesystem ist trügerisch. Nach dem alten System wären es nur knapp 20 Zähler Vorsprung, also knapp mehr als zwei Siege. Es kann sich alles schnell ändern. Natürlich hat er sich in eine tolle Position gebracht."

"Im fehlen nur sieben Punkte auf die Maximalpunktezahl. An den letzten beiden Rennwochenenden wurde er von unterschiedlichen Konkurrenten unter Druck gesetzt. Er hat in diesem Jahr einen weiteren Schritt gemacht. Als Fahrer und als Person hat er sich sehr gut entwickelt."