• 03.09.2008 13:03

  • von Stefan Ziegler

Horner: "Haben einige frustrierende Wochen erlebt"

Red Bull Racing hat nach einem ausgezeichneten Saisonbeginn in letzter Zeit etwas Federn lassen müssen - Hoffnung auf ein erfolgreiches Comeback

(Motorsport-Total.com) - Zu Jahresbeginn schien alles darauf hinzudeuten, dass Red Bull eine überaus erfolgreiche Grand-Prix-Saison würde hinlegen können. Mark Webber avancierte in der ersten Jahreshälfte zum fleißigen Punktesammler und David Coulthard landete mit etwas Glück in Kanada auf dem Siegerpodest. Position vier in der Konstrukteurswertung erschien daher ein durchaus realistisches Ziel zu sein, zumal das Team immer wieder durch starke Leistungen aufgefallen war. Seit Großbritannien ist allerdings Flaute.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber und Red Bull arbeiten auch weiterhin fleißig am RB4

"Nach einer sehr starken ersten Saisonhälfte hat das Team nun einige sehr frustrierende Wochen erlebt", wird Teamchef Christian Horner von 'f1-live.com' zitiert. "Wir haben in den vergangenen vier Rennen keine Punkte geholt. Diesen Trend müssen wir unbedingt umkehren, wieder auf Augenhöhe zu Renault kommen und die Lücke zu Toyota schließen."#w1#

Punkte in Spa das große Ziel

"Die anstehenden Strecken - vor allem Spa - sollten den Stärken unseres RP4-Pakets entgegen kommen. Dort haben wir deutlich mehr Hochgeschwindigkeitskurven als in Budapest oder in Valencia", meinte Horner. "Abgesehen von den Streckencharakteristika spielt natürlich auch das Wetter immer eine entscheidende Rolle in Belgien."

"Daher müssen wir richtig auf der Hut sein und uns bei der Strategie darauf gefasst machen, dass die Strecke möglicherweise zur Hälfte nass und zur anderen Hälfte trocken sein kann. Wir müssen an diesem Wochenende attackieren, beide Fahrer müssen topfit sein und möglichst in die Punkte fahren. Bei den gegenwärtigen Kräfteverhältnissen kann ein Zehntel schon einen großen Unterschied machen."

"Auch wenn die Runde in Spa recht lang ist, erwarte ich eine enge Startaufstellung", so der Teamchef von Red Bull, dessen Rennstall in den vergangenen Wochen zum Teil hinter dem vermeintlichen B-Team um Sebastian Vettel zu finden war. "Außerdem findet das Rennen eine Woche später als sonst statt, das Herbstwetter dort ist also auch unvorhersehbar."

Kein Entwicklungsstopp bei Red Bull

"Wir hatten einen guten Test in Monza, obwohl sich die Arbeit dort eigentlich nur auf den italienischen Grand Prix bezogen hat", kam Horner schließlich auf die jüngsten Versuchsfahrten im Königlichen Park von Monza zu sprechen. "Die Ergebnisse der Testfahrten haben uns aber einige grundlegende Antworten auf unsere Fragen bezüglich unseres Gesamtpakets geliefert."

Doch langsam naht das Saisonende, viele Teams stecken schon inmitten ihrer Vorbereitungen für das kommende Jahr. Droht Red Bull, sich mit dem RB4 unnötigerweise zu verrennen? Horner: "Die gesamte Truppe arbeitet sehr hart daran, die Ressourcen zwischen den beiden Projekten aufzuteilen. Das ist aktuell wichtiger denn je, wenn man unseren eben thematisierten Leistungsabfall betrachtet."

"Wir haben allerdings schon Ende 2007 festgelegt, dass wir die Entwicklung beim RB4 bis zum Saisonende 2008 fortführen wollen", erläuterte Horner abschließend und fügte an: "Der Druck, den verlorenen Boden in den kommenden Wochen wieder gutzumachen, wird also keinen Einfluss auf das nächstjährige Auto haben."