• 03.11.2012 22:06

  • von Roman Wittemeier

Horner: "Es ist frustrierend und ärgerlich"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann sich den Benzinmangel am Red Bull von Sebastian Vettel nicht erklären: Irgendwo muss der Sprit doch sein?

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel muss den Grand Prix von Abu Dhabi von ganz hinten starten. Der Heppenheimer, der sich ursprünglich für Startplatz drei qualifiziert hatte, war knapp vier Stunden nach dem Ende der Session für einen Benzinmangel bestraft worden. Ein solches Szenario hatte sich abgezeichnet. Auf der Ausrollrunde nach seinem schnellsten Umlauf in Q3 war Vettel hektisch vom Team zum Anhalten aufgefordert worden. Wenig später wurde klar, dass es sich um ein Problem mit der Benzinversorgung handelte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Schlechter Parkplatz: Sebastian Vettel musste seine Abbey abstellen Zoom

Nach langwierigen Anhörungen durch die Kommissare der FIA und einer technischen Überprüfung des Red Bull RB8 mit der Startnummer 1 wurde verkündet, dass Vettels Zeiten aus der Qualifikation gestrichen werden. Der Hintergrund: Aus dem Tank des Fahrzeuges konnte die FIA nur noch 850 Milliliter Benzin holen. Zur technischen Abnahme muss aber mindestens noch ein Liter im Tank sein. Wäre Vettel aus eigener Kraft bis in die Boxengasse gefahren, dann wäre noch weniger übrig gewesen.

"Das ist frustrierend und ärgerlich", wird Red-Bull-Teamchef Christian Horner von 'Autosport' zitiert. Die Mannschaft hatte in den Diskussionen mit den Kommissaren auf einen Fall von höherer Gewalt plädiert. Renault hatte das Problem zuerst erkannt und Red Bull dann aufgefordert, Vettel sofort anhalten zu lassen. "Das Problem tauchte in der Auslaufrunde auf. Die Ansage von Renault war eindeutig. Die wollten, dass wir den Motor sofort abstellen, weil sie ein Problem am Tank erkannten. Das haben wir getan."

"Die FIA hat akzeptiert, dass es ein technisches Problem gab, auf das uns Renault hingewiesen hat. Leider gibt das Reglement vor, dass im Tank mindestens ein Liter verbleiben muss. Es konnten aber nur 850 Milliliter abgezapft werden", sagt Horner, der das Urteil "hart aber fair" findet. "Renault ist davon überzeugt, dass im Tank noch ein Rest Benzin ist. Wir haben das Auto nun aus dem Parc-Ferme geholt, um dies untersuchen zu können. Es ist frustrierend. Wir müssen in den Tank schauen, um das Problem zu verstehen."

"Wir arbeiten gemeinsam mit Renault an dem Problem. Sie sind es, die uns vorgeben, wie viel wir jeweils tanken sollen", schiebt Horner den Schwarzen Peter in Richtung Frankreich weiter. "Sie sind mit der Füllmenge zufrieden und auch mit der Menge Benzin, die eigentlich noch im Tank hätte sein sollen. Aber leider gab es aus irgendeinem Grund dieses Problem." Renault ist der festen Überzeugung, dass sich in den Tiefen des Tanks noch Sprit befindet. Man hofft das Problem auszumachen und für den Renntag lösen zu können.